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Heldenhafte Frauen aus Bad Saulgau: Mut im Schatten des Krieges!

Am 8. März 2025 erinnert der Südkurier an mutige Frauen aus Bad Saulgau, die während des Zweiten Weltkriegs für andere eintraten. Ihr Widerstand bleibt ein bedeutendes Zeugnis des Muts.

Heute, am 8. März 2025, wird weltweit der Internationale Frauentag gefeiert. Im Landkreis Sigmaringen, wo die Hälfte der Bevölkerung weiblich ist, erinnerten verschiedene Initiativen an die Mutigen, die während des Zweiten Weltkriegs gegen das Unrecht ankämpften. Besonders im Fokus stehen fünf Frauen aus Bad Saulgau, deren heldenhafte Taten in einer bewegenden Erzählung nachhallen. Der SÜDKURIER berichtet, dass Rosa Hürner (geb. Kotz) und Maria Baumann KZ-Häftlingen halfen, unerlaubte Nachrichten über tote Briefkästen zu schmuggeln.

Rosa Kotz arbeitete in der Gärtnerei ihres Bruders und nutzte einen Briefkasten im Treibhaus, um Häftlingen die Kommunikation zu ermöglichen. Diese durften pro Monat zwei Briefe an ihre Angehörigen senden, die jedoch von der SS zensiert wurden. Rosa Hürner brachte die unzensierten Nachrichten zur Post, oft in sicherem Abstand von Saulgau. Ein Briefkasten wurde kurz vor Kriegsende entdeckt, doch kluge Häftlinge warnten sie rechtzeitig.

Die Lebensgeschichten der Widerstandsheldinnen

Nach dem Krieg heiratete Rosa Kotz den Lagerhäftling August Hürner, mit dem sie die Gärtnerei fortführte. Ihre bemerkenswerte Tat blieb nicht unbemerkt: 1999 ehrte die Stadt Bad Saulgau sie mit der Benennung einer Straße nach ihr. Auch Maria Baumann war aktiv, indem sie einen toten Briefkasten in den Baracken der Firma Kneußle unterhielt und Briefe zur Post brachte.

Ein weiteres Beispiel für mutigen Widerstand ist Hildegard Ströbele, die 1944 denunziert wurde, weil sie Blumen auf das Grab eines getöteten US-Piloten legte. Der Pilot Theodore D. Nielsen wurde während seines Absturzes erschossen und verstarb im Krankenhaus. Hildegard und ihre Mutter brachten Rosen zu seinem Grab, was zur Denunziation führte. Sie wurde von einem SS-Offizier verhört, blieb jedoch aufgrund der Umstände verschont. Tragischerweise fiel ihr Ehemann in den letzten Kriegstagen, und Hildegard Ströbele verstarb 2012.

Der Leichnam des Piloten wurde nach dem Krieg exhumiert und auf einen Militärfriedhof in Frankreich übertragen. Diese Geschichten zeigen, dass der Widerstand gegen den Nationalsozialismus vielfältig und riskant war, jedoch lange Zeit unzureichend gewürdigt wurde.

Ein Blick auf die Ausstellung in Berlin

Die Bedeutung des Widerstands von Frauen gegen das totalitäre Regime wird auch in der aktuellen Ausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin sichtbar. Diese Ausstellung ist bis Anfang November 2025 zu sehen und präsentiert Lebensbilder von 32 Frauen aus 23 Themenbereichen. Sie gilt als wichtiger Schritt zur Anerkennung der Leistungen der Frauen im Widerstand, die erst 2019 von Bundestag und Gesellschaft gewürdigt wurden.

Die Ausstellung wird von einer mediengestützten Online-Plattform begleitet, die über 300 Biografien von Widerstandskämpferinnen bietet. Zudem wurden Maßnahmen zur weiteren Erforschung des Themas ergriffen. Die erste Marke einer neuen Briefmarkenserie, die Frauen im Widerstand würdigt, wird ebenfalls am Ende der Ausstellung herausgegeben.

Die Geschichten der Frauen aus Bad Saulgau und viele andere machen deutlich, wie wichtig es ist, diese mutigen Taten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie fordern dazu auf, sich an deren Leistungen zu erinnern und sie zu ehren.

Für weitere Informationen zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen ist die Website der Gedenkstätte Deutscher Widerstand unter gdw-berlin.de zugänglich.

Mehr über die Widerstandsbewegung der Frauen erfährt man auch auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für politische Bildung dgpt.org, die einen umfassenden Überblick über das Thema bietet.

In einer Zeit, in der Frauenbeiträge zur Geschichte oft im Schatten stehen, ist es unerlässlich, diese Heldinnen sichtbar zu machen und ihre Geschichten zu erzählen, wie der SÜDKURIER dokumentiert hat.

Referenz 1
www.suedkurier.de
Referenz 2
dgpt.org
Referenz 3
www.gdw-berlin.de
Quellen gesamt
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