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Heimat im Wandel: Heidelberger Forschung beleuchtet neue Perspektiven

Am 3. Februar 2025 startet der Sonderforschungsbereich der Uni Heidelberg zur komplexen Semantik von "Heimat". Experten aus Geschichts-, Musik-, Theologie und Sozialwissenschaften untersuchen transkulturelle Dimensionen und aktuelle Konzepte dieses zentralen Begriffs.

In einer Welt, die immer komplexer und vernetzter wird, wächst das Interesse an dem Konzept der „Heimat“. Dies ist ein zentrales Thema in der aktuellen Forschung des Sonderforschungsbereichs (SFB) 1671 an der Universität Heidelberg. Der SFB untersucht Heimat aus einem modelltheoretischen Ansatz und befasst sich mit der weitreichenden Semantik, die das Wort seit der Frühen Neuzeit angenommen hat. Die innovative Arbeit des SFB beleuchtet, wie Heimat als ein dynamisches, transkulturelles Modell betrachtet werden kann, das sich durch verschiedene gesellschaftliche und kulturelle Kontexte zieht, wie uni-heidelberg.de berichtet.

Christiane Wiesenfeldt, Sprecherin des SFB, erklärt, dass die Forschung in Heidelberg nicht nur auf die Vergangenheit fokussiert ist, sondern auch aktuelle Konzepte von Heimat in verschiedenen Disziplinen analysiert. Zu den beteiligten Disziplinen zählen unter anderem die Geschichts-, Musik- und Kunstwissenschaften sowie Theologie und Philologien. Diese Vielfalt ermöglicht es, unterschiedliche Auffassungen von Heimat zu modellieren und die sozialen sowie individuellen Bindungen an bestimmte Räume zu erforschen.

Dynamische Modelle und disziplinäre Vielfalt

Die Untersuchung von Heimat erstreckt sich auch auf die Praktiken der Beheimatung sowie auf Diskurse rund um Zugehörigkeit und Fremdheit. Die angrenzenden wissenschaftlichen Felder wie Politikwissenschaft, Ethnologie und Geographie spielen eine entscheidende Rolle bei der modernen Diskussion über Heimat. Die Disziplinen nutzen einen interdisziplinären Ansatz, um die vielen Facetten des Themas zu beleuchten, wie sfb1671.uni-heidelberg.de erläutert.

An einem besonderen Fokus steht die Erforschung regionaler Konstruktionen von Heimat in Ost- und Südostasien, Nord- und Iberoamerika sowie Europa. Dies zeigt, dass Heimat nicht nur lokal, sondern auch global von Bedeutung ist und in verschiedenen kulturellen Kontexten neu interpretiert wird. Darüber hinaus bezieht der SFB spezifische Teilprojekte international mit ein, wie jene an der Freien Universität Berlin und der Universität Düsseldorf.

Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung

Um den Austausch über Heimat zu fördern, plant der SFB Öffentlichkeitsarbeit durch Veranstaltungen, eine umfassende Webpräsenz und Nutzung sozialer Medien, wobei Musik eine zentraler Rolle spielen wird. Die offizielle Eröffnungsveranstaltung ist für das Sommersemester 2025 angesetzt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Projekt mit einer Fördersumme von rund 12,9 Millionen Euro bis Ende Juni 2028.

Zusätzlich stellt der SFB fest, dass das gegenwärtige Verständnis von Heimat auch im Kontext der Globalisierung neu bewertet werden muss. In diesem Zusammenhang thematisieren Olaf Kühne und Antje Schönwald in ihren Arbeiten den Unterschied zwischen regionaler Identität und dem sozialen Konzept der Heimat. Diese Perspektiven richten sich nicht nur an Wissenschaftler, sondern auch an ein breiteres Publikum, das einen Einblick in die komplexen Zusammenhänge von globaler Migration und kultureller Hybridisierung gewinnen möchte, wie in der Publikation von ssoar.info beschrieben.

Referenz 1
www.uni-heidelberg.de
Referenz 2
www.sfb1671.uni-heidelberg.de
Referenz 3
www.ssoar.info
Quellen gesamt
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