
Sturmtief „Alfred“ hat die australische Ostküste getroffen und führte zu heftigen Regenfällen und weitreichenden Überschwemmungen. Laut dem Kölner Stadt-Anzeiger erhielt Brisbane am Sonntag in nur zwei Stunden fast so viel Niederschlag wie normalerweise in einem ganzen Monat. In mehreren Stadtteilen standen die Straßen unter Wasser, sodass nur die Dachkanten von Autos sichtbar waren.
Die Region Hervey Bay verzeichnete den stärksten Regen seit 1955, während in Queensland viele Gebiete über 900 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb einer Woche bekamen. Zum Vergleich: In Berlin fallen jährlich rund 580 Liter Regen. Das Unwetter war begleitet von starken Windböen mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h, welche hohe Wellen erzeugten und Zerstörungen an den Stränden der Gold Coast verursachten.
Lebensbedrohliche Bedingungen
Premierminister Anthony Albanese bezeichnete das Wetterereignis als „sehr ernst“ und warnte vor Lebensgefahr durch Sturzfluten. Rund 450.000 Haushalte und Geschäfte in Queensland und New South Wales hatten am Wochenende keinen Strom. Tausende Rettungskräfte, freiwillige Helfer und Soldaten wurden mobilisiert, um Menschen in Not zu retten und Schäden zu beseitigen. Hunderttausende Sandsäcke wurden verteilt, um Gebäude zu sichern.
Die Behörden forderten die Bewohner in gefährdeten Gebieten auf, diese zu räumen, während Schulen, Supermärkte und Flughäfen geschlossen blieben. Es gab Berichte über einen Toten, einen Autofahrer, der in einen Fluss gefahren war. Der Sturm, ursprünglich als Zyklon klassifiziert, wurde später zu einem tropischen Tiefdruckgebiet herabgestuft.
Wetterradar und Prognosen
Die tropische Zyklon Alfred wurde am Wochenende benannt und befand sich etwa 1000 km vor Cairns. Laut 7news.com.au ist Alfred aktuell ein Kategorie 1 Zyklon, der voraussichtlich nach Süden ziehen und sich bis Dienstagmorgen zu einem schweren Kategorie 3 Zyklon intensivieren könnte. Die Prognosen zeigen eine ungewisse Wetterentwicklung, da die Zyklone im Korallenmeer schwer vorherzusagen sind.
Einige Wettermodelle deuten darauf hin, dass Alfred möglicherweise in der kommenden Woche die Küste erreichen könnte, was das Risiko weiterer Überschwemmungen erhöhen würde. Die warnenden Stimmen rufen die Queenslander dazu auf, wachsam zu bleiben, auch wenn derzeit keine unmittelbare Bedrohung durch schweres Wetter besteht.
Klimawandel und Wetterextreme
Diese extremen Wetterereignisse sind Teil eines größeren Musters, das mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht wird. Laut NZZ häufen sich weltweit die Berichte über Wetterextreme, die teilweise auf den Anstieg der globalen Temperaturen zurückzuführen sind. Der Klimawandel führt zu intensiveren Regenfällen und verändert die Häufigkeit und Intensität von Wetterereignissen. Tropical Wirbelstürme, wie Zyklon Alfred, könnten durch den Klimawandel an Intensität gewinnen.
Der Anstieg des Meeresspiegels vergrößert zudem das Risiko von Sturmfluten an den Küsten und dieser Zusammenhang wird durch weltweite Wetterphänomene wie El Niño und La Niña verstärkt. Die Wetterextreme, die Australien derzeit erlebt, sind ein alarmierendes Zeichen für die zukünftigen Herausforderungen im Umgang mit solchen Naturkatastrophen.