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Grüne Woche startet: Maul- und Klauenseuche sorgt für Aufregung!

Die Grüne Woche in Berlin beginnt trotz eines Maul- und Klauenseuche-Ausbruchs. Mit weniger Tieren, erwartet die Messe 300.000 Besucher. Bauern fordern Politikwechsel und demonstrieren.

Am Donnerstagabend hat die Grüne Woche in Berlin offiziell begonnen. Die Eröffnungsfeier wurde von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), geleitet. Inmitten der Vorfreude auf diese bedeutende Agrarschau, die am Freitag für die Öffentlichkeit öffnet und bis zum 26. Januar dauert, belasten jedoch dunkle Wolken die Veranstaltung. Über dem Event schwebt die Schatten der Maul- und Klauenseuche (MKS), die in Brandenburg ausgebrochen ist und die Messe stark beeinflusst.

Infolge des Virus, das bei einer Wasserbüffelherde in Hönow festgestellt wurde, wurden keine Paarhufer wie Rinder, Schafe, Ziegen oder Alpakas zur Grüne Woche zugelassen. Die Entscheidung wurde in Abstimmung mit dem örtlichen Veterinäramt getroffen. Statt der üblichen Tierpräsentationen dürfen nur Tiere wie Pferde, Esel und Kaninchen gezeigt werden. Veranstalter rechnen mit etwa 300.000 Besuchern auf dem Messegelände, dessen Tierhalle in diesem Jahr stark reduziert ist.

Krisenstimmung unter Landwirten

Bauernpräsident Joachim Rukwied warnte vor den langfristigen Folgen der Maul- und Klauenseuche für die Landwirtschaft. Er fordert nicht nur eine schnelle Eindämmung der Seuche, sondern auch einen umfassenden Politikwechsel. Rukwied betont die entscheidende Bedeutung der heimischen Lebensmittelversorgung und die Unabhängigkeit von Importen. „Wir brauchen eine schnelle Eindämmung der Seuche“, so Rukwied, der zugleich erklärte, dass die Kosten für die deutschen Betriebe, die durch die Maul- und Klauenseuche verursacht werden, bis zu 2,4 Milliarden Euro betragen könnten.

Die Landwirtschaftliche Messe wird zudem von zahlreichen Handelsbeschränkungen überschattet. Die Einfuhr von deutschen Tieren wurde bereits von Südkorea und Großbritannien untersagt, was besonders problematisch ist, da Großbritannien jährlich Fleisch im Wert von 850 Millionen Euro von deutschen Rindern importiert. Diese Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Betroffenen vor Ort, sondern auch auf die städtische Gesellschaft, da die Krisenstimmung sowohl Landwirte als auch Verbraucher betrifft.

Demonstrationen und Agrarpolitik

Parallel zur Grüne Woche plant ein Bündnis aus etwa 60 Organisationen eine große Demonstration unter dem Motto „Wer profitiert hier eigentlich?“. Mit rund 10.000 angemeldeten Teilnehmern wird diese Veranstaltung am Wochenende erwartet. Die Kampagnenleiterin Anne Skambraks verlangt, dass die kommende Bundesregierung das Wohl der Allgemeinheit über die Interessen großer Unternehmen stellt.

Und während Martin Kaiser von Greenpeace die Agrarpolitik der Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP scharf kritisiert, hoffen viele Landwirte auf eine Wende nach der Bundestagswahl, um der Branche eine neue Perspektive zu geben. Rukwied weist zudem auf die dramatische Situation in der Bio-Branche hin, die eine Steuerentlastung fordert, um der steigenden Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln gerecht zu werden.

Schließlich wird die Einhaltung strenger Hygienemaßnahmen während der Messe und die strikte Eindämmung des Virus weiterhin oberste Priorität haben. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir hat bereits betont, dass die Bundesregierung alles tut, um die Seuche unter Kontrolle zu bringen und ihre Verbreitung zu verhindern. Bis die Einschränkungen der Tierhaltung möglicherweise erweitert oder reduziert werden, wird die Situation für die Branche angespannt bleiben.

Die Grüne Woche ist damit nicht nur ein Schaufenster für die neusten Entwicklungen in der Landwirtschaft, sondern auch ein wichtiger Ort für den Dialog über Herausforderungen und notwendige Reformen in der Agrarpolitik.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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