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Gil Ofarim zurück auf der Bühne: Comeback nach Skandal in Bochum!

Gil Ofarim gibt sein Comeback-Konzert in Bochum nach einem umstrittenen Antisemitismusvorfall. Trotz Sicherheitsvorkehrungen spielte er vor treuen Fans und präsentierte neue Musik. Die Debatte um Antisemitismus in der Kultur bleibt aktuell.

Gil Ofarim, der in der Vergangenheit für Schlagzeilen sorgte, hat jetzt ein Comeback gefeiert. Am 18. April 2025 trat er im kleinen Club „Matrix“ in Bochum auf, vor rund 200 Fans. Dies markiert seinen ersten Auftritt nach den schweren Antisemitismusvorwürfen, die im Oktober 2021 öffentlich gemacht und als falsch erwiesen wurden. Bei diesem Anlass war der Auftritt von strengen Sicherheitsmaßnahmen begleitet, was die Sensibilität um das Thema unterstrich. Ofarim, der bei seinem Auftritt einen Anhänger mit dem Davidstern trug, wandte sich mit seinen Worten nicht explizit an den Skandal, stellte jedoch klar, dass die Zeit nicht zurückgedreht werden könne und ein Weitermachen unabdingbar sei. Er spielte über zwei Stunden, unter anderem Lieder aus seinem 2020 erschienenen Album „Alles auf Hoffnung“ und präsentierte den neuen Song „Korrektur der Zeit“.

Ofarim wurde vor Gericht mit dem Vorwurf konfrontiert, einen antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel erfunden zu haben. Vor Gericht gestand er, dass er falsche Anschuldigungen erhoben hatte, für die er sich schließlich entschuldigte. In Verbindung mit den rechtlichen Konsequenzen schloss Ofarim auch eine Geldauflage ein, nach deren Zahlung das Verfahren eingestellt wurde. Laut eigenen Angaben waren seine Anwälte es, die ihn drängten, diese Aussagen zu machen, was den Druck und den Kontext, in dem der Vorfall geschah, weiter beleuchtet.

Der Kontext des Comebacks

In einem breiteren Kontext steht Ofarims Rückkehr auf die Bühne im Schatten verstärkten Antisemitismus, der aktuell in vielen Teilen der Welt zu beobachten ist. Insbesondere in der Diaspora erleben viele Jüdinnen und Juden eine Zunahme antisemitischer Übergriffe auf der Straße und in sozialen Medien. Dies wird auch bei kulturellen Ereignissen wie dem Kongress „Reclaim Kunstfreiheit. Antisemitismuskritik, Kunst und Kultur“ deutlich, der in Berlin veranstaltet wird. Der Kongress wurde als Reaktion auf antisemitische Werke bei der Documenta fifteen ins Leben gerufen und zeigt das zunehmende Bewusstsein und die Notwendigkeit, diese Themen in der Kulturszene zu adressieren.

Besonders auffällig sind Beiträge ehemaliger Kuratoren der Documenta, die sich mit Sympathie für pro-palästinensische Demonstrationen zeigten, die unter anderem Terrorakte der Hamas feierten. In diesem Spannungsfeld wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Antisemitismus im Kunstbetrieb nicht nur eine Frage der individuellen Verantwortung, sondern auch ein strukturelles Problem darstellt. Die Stimmung im Kulturbereich verändert sich, und erste Institutionen, wie das Institut für Neue Soziale Plastik, erhalten vermehrt Anfragen zur Antisemitismusprävention.

Obwohl Ofarim in Bochum ein emotionales Comeback feierte, bleibt offen, wie sich die gesellschaftliche und politische Lage weiter entwickeln wird. Er selbst erklärt, dass das Konzert vorerst ein Einzelprojekt bleibt. Die komplexen Themen des Antisemitismus und der Kunstfreiheit, die durch die aktuellen Ereignisse in Israel und die Diskussionen um kulturelle Veranstaltungen verstärkt in den Vordergrund rücken, sind noch lange nicht gelöst.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 3
taz.de
Quellen gesamt
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