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Gericht stoppt Abriss im Kulturhof Kolonie 10 – Spatzen sind gerettet!

Das Verwaltungsgericht hat die Abrissarbeiten im Kulturhof Kolonie 10 in Berlin-Wedding gestoppt. Naturschützer wehrten sich erfolgreich, um Spatzen und deren Lebensräume zu schützen.

Das Berliner Verwaltungsgericht hat die Abrissarbeiten im „Kulturhof Kolonie 10“ in Berlin-Wedding gestoppt. Diese Entscheidung wurde im Rahmen eines Eilverfahrens getroffen, um die Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Haussperlinge zu schützen. Die Abrissarbeiten, die Anfang Januar 2025 begonnen hatten, sollten Remisen sowie einen Trakt mit Garagen und Werkstätten betreffen. Naturschützer hatten einen Eilantrag gegen den Abriss gestellt, der erfolgreich war, sodass die weitere Beseitigung der Gebäude vorerst ausgesetzt werden musste. Die Planung des Grundstückseigentümers, ein Wohnheim für Studierende zu errichten, wird durch die gerichtliche Entscheidung vorerst behindert.

Das Gericht stellte fest, dass bei Fortsetzung der Abrissarbeiten eine Gefährdung der Nist- und Ruhestätten der Vögel nicht ausgeschlossen werden konnte. Zudem mangelt es an einem verbindlichen Ausgleichskonzept, welches Verstöße gegen den Artenschutz kompensieren würde. Die Künstlichen Niststätten, die an verschiedenen Garagen befestigt sind, sind nur ein Teil der Maßnahmen, die zur Erhaltung der Vogelpopulation notwendig sind. Laut Berichten ist der Rückgang der Spatzenpopulation in Deutschland, der auf unzureichende Nistmöglichkeiten zurückzuführen ist, alarmierend.

Widerstand der Nachbarschaft

Das Projekt der Umgestaltung stößt auch in der Nachbarschaft auf Widerstand. Einwohner und Anwohner erinnern sich nostalgisch an die kulturellen Veranstaltungen, die in den Remisen stattfanden. Diese kulturelle Nutzung wurde durch den Verkauf des Grundstücks im Jahr 2016 beendet, woraufhin die früher dort lebenden 40 Bewohner, Künstler und Gewerbetreibenden wegziehen mussten. Seit 2018 stehen die anliegenden Garagen leer, was die Pläne des Immobilieninvestors Romeo Uhlmann für Mikroapartments nur teilweise rechtfertigt.

Die Abrisspläne waren mehrfach abgelehnt worden. Das Bezirksamt Mitte verweigerte die Genehmigung nach Einreichen von Naturschutzgutachten. Auch ein alternatives Baukonzept, das den Erhalt des Hofes im Fokus hatte, wurde vom Eigentümer abgelehnt. Ähnliche Fälle, wie etwa der Stopp des Abrisses im Jahn-Sportpark, zeigen, dass der Artenschutz in Berlin zunehmend rechtliche Auseinandersetzungen nach sich zieht.

Der Baustopp kann angefochten werden, und das Bezirksamt sowie die Naturschützer sind nun gefordert, eine Lösung im Einklang mit dem Artenschutzrecht zu finden. Weitere rechtliche Informationen zur Thematik finden sich im Detail auf iwu-ev.de.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
iwu-ev.de
Quellen gesamt
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