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Gedenken in Berlin: Holocaust-Tag farbenfroh und bewegend erleben

Am Holocaust-Gedenktag, dem 27. Januar, finden in Berlin und Brandenburg zahlreiche Veranstaltungen statt, um an die Opfer zu erinnern. Höhepunkt ist die Kerzenzeremonie am Denkmal der ermordeten Juden Europas.

Am 27. Januar wird der internationale Holocaust-Gedenktag begangen, ein Datum, das von den Vereinten Nationen 2005 festgelegt wurde, um an die Opfer des Holocaust zu erinnern. Dieses Jahr stehen zahlreiche Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg auf dem Programm, um an das unsägliche Leid der jüdischen Gemeinschaft während des nationalsozialistischen Regimes zu gedenken.

Am Gedenktag selbst wird um 17 Uhr ein Kerzenlicht am Denkmal für die ermordeten Juden Europas entzündet, an dem hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft teilnehmen werden. Unter den Gästen befinden sich Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), der SPD-Fraktionschef Raed Saleh und die Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch.

Erinnerung an die Toten und Überlebenden

Ein besonderer Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen ist der „Ex Long March“, der am 24. Januar in Zagan, Polen, begann und mit einem Gedenkappell in Spremberg, Spree-Neiße, am Sonntag um ca. 16 Uhr endet. Diese rund 100 Kilometer lange Marschroute ist ein bedeutendes Erinnerungsprojekt, das an die Evakuierung tausender Kriegsgefangener vor 80 Jahren erinnert.

Besonders tragisch war die Zwangsmigration, die viele Opfer der NS-Gewaltherrschaft betraf. Laut Berichten, zogen die SS-Einheiten Mitte Januar 1945 die letzten Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz ab, während die sowjetischen Truppen näher rückten. Diese Evakuierungen, bekannt als „Todesmärsche“, führten dazu, dass fast 60.000 Häftlinge aus dem Auschwitz-System gezwungen wurden, in Richtung Westen zu marschieren. Dabei kam es zu katastrophalen Bedingungen, bei denen zahlreiche Häftlinge ihr Leben verloren.

Während der tödlichen Wanderungen der Gefangenen, die zum Teil unter extremen Wetterbedingungen litten, waren die SS-Wachen unbarmherzig. Jeder, der zurückfiel oder nicht weitergehen konnte, wurde erschossen. Zahlreiche Menschen konnten diese Flucht nicht überstehen; Schätzungen zufolge starben mindestens 15.000 Gefangene während dieser Evakuierungen.

Erinnerungskultur im Fokus

Um die Geschichte lebendig zu halten und das Andenken an die Opfer zu wahren, wird in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald bei Wittstock/Dosse um 14 Uhr der Opfer von Auschwitz gedacht. Hier wird unter anderem aus den Memoiren eines Überlebenden gelesen, gefolgt von einer Gedenkminute und Kranzniederlegung am Mahnmal.

Die Bedeutung solcher Gedenktage wird auch auf politischer Ebene hervorgehoben. US-Präsident Biden rief in der Woche vom 5. bis 12. Mai 2024 eine Gedenkwoche für die Opfer des Holocaust aus und unterstrich die Dringlichkeit des Gedenkens und die Verantwortung, sich gegen Antisemitismus einzusetzen. In dieser Woche wird der sechs Millionen Jüdinnen und Juden gedacht, die während des Holocaust verfolgt und ermordet wurden, und auch andere Opfergruppen, wie Roma, Sinti und ethnische Minderheiten, finden Berücksichtigung.

Um den Gedenktag angemessen zu gestalten, ist es unerlässlich, die Lehren aus der Vergangenheit zu beherzigen. Der Aufstieg des Antisemitismus in jüngster Zeit wird als alarmierend empfunden, was sowohl in der Gesellschaft als auch unter politischen Entscheidungsträgern Aufmerksamkeit erfordert.

Zusammengefasst markieren der Holocaust-Gedenktag und die damit verbundenen Veranstaltungen nicht nur eine Rückkehr zu Erinnerungen der Vergangenheit, sondern auch eine Aufforderung, das Versprechen „Nie wieder“ aktiv in die heutige Gesellschaft einzubringen.

Für weitere Informationen zu den Gedenkveranstaltungen besuchen Sie bitte rbb24, US Holocaust Memorial Museum und US-Botschaft in Deutschland.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
encyclopedia.ushmm.org
Referenz 3
de.usembassy.gov
Quellen gesamt
Web: 20Social: 102Foren: 35