
Im Kontext der fortschreitenden Entwicklung von Open Science betont die Technische Universität Dortmund, wie entscheidend die Veröffentlichung von Forschungsdaten ist, um Transparenz und Reproduzierbarkeit in der Wissenschaft zu gewährleisten. Seit einiger Zeit sind institutionelle und individuelle Bestrebungen zu beobachten, Daten und Materialien über Plattformen wie das Open Science Framework (OSF) zu verbreiten. Dies steht im Einklang mit den Anforderungen vieler Zeitschriften und Gutachter, die zunehmend die Zugänglichkeit von Instrumenten und Analysecodes fordern. Der Zugang zu solchen Materialien ist jedoch oft mit Hürden verbunden, da sie häufig individuell angefragt werden müssen, was den Forschungsprozess verlangsamen kann. Außerdem wird auf die Schwierigkeiten hingewiesen, Analysecodes im automatisierten Supplemental Material zu veröffentlichen, was häufig zu Informationslücken führt. tu-dortmund.de berichtet, dass eine umfassende Bereitstellung von Instrumenten und vollständigen Anleitungen die Nachnutzbarkeit der Daten erheblich verbessern kann.
Ein weiterer Aspekt, der in der Bildungsforschung immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Nutzung von Sekundärdaten. Forscher wie Hanna Gaspard haben diesen Trend bereits aufgegriffen, indem sie eigene Daten für Interventionsstudien bereitgestellt haben, während das Forschungsdatenzentrum am IQB der Humboldt-Universität zu Berlin sich auf große Datensätze in diesem Bereich spezialisiert hat. Die Notwendigkeit großer Stichproben, um valide Ergebnisse zu erzielen, führt jedoch immer wieder zu Herausforderungen, da Datenerhebungen in der Regel kostspielig und aufwendig sind.
Die Rolle von FAIR-Daten
Das FAIR-Projekt plant die Veröffentlichung erhobener Daten, um zusätzliche Fragestellungen zu untersuchen. An dieser Stelle kommt die Bedeutung von Repositorien mit Variablensuchen ins Spiel, die Forschenden helfen, relevante Daten effizient zu finden. Die Möglichkeit, Metaanalysen sowohl auf aggregierten Effektstärken als auch auf „individual participant data“ (IPD) zu basieren, illustriert die Vielseitigkeit der Datenverwendung. Dennoch müssen Datenschutzregelungen, insbesondere bei sensiblen Daten, beachtet werden, was die Publikation und Nachnutzung von Forschungsdaten einschränken kann. Eine enge Zusammenarbeit mit den Autoren ermöglicht es, detailliertere Daten zu verwenden, ohne direkten Zugang zu benötigen.
Ein zentraler Bereich der Open Science besteht darin, dass Datenveröffentlichung bereits vor der Erhebung unter Berücksichtigung des Einvernehmens der Teilnehmenden geplant werden sollte. Dies erfordert oft eine Konsultation mit Datenschutzbeauftragten und Ethikkommissionen. Ein weiteres Hindernis stellt die Anonymisierbarkeit qualitativer Daten dar, die oft schwer zu erreichen ist und die Veröffentlichung somit erschwert.
Open Science in der Wissenschaft
Open Science umfasst eine Vielzahl von Praktiken, die auf die allgemeine Zugänglichkeit von Methoden, Daten, Veröffentlichungen und anderen Ressourcen abzielen. Wie auf den Seiten von forschungsdatenmanagement.uni-graz.at erklärt, soll Open Science Barrieren des traditionellen wissenschaftlichen Informationsaustauschs abbauen und die Verbreitung und Nutzbarkeit von Wissen fördern.
Zu den zentralen Bereichen der Open Science gehören unter anderem offene und nachvollziehbare Methoden, Bürgerwissenschaft und der freie Zugang zu Forschungsdaten. Forscher, die sich für Open Science engagieren, arbeiten häufig daran, eine transparente und reproduzierbare Forschungsumgebung zu schaffen. Fortschritte in diesem Bereich variieren jedoch international und stoßen häufig auf länderspezifische Vorgaben.
Die UNESCO hat 2021 eine allgemeine Empfehlung für Open Science verabschiedet, die als Leitfaden für zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich dient. Insbesondere im Hinblick auf die Erhöhung der Sichtbarkeit und Nachvollziehbarkeit der Forschung sind die Bemühungen von Wissenschaftlern wie Prof. Hanna Gaspard und Dr. Elisabeth Graf, die als Data Champions gelten, von großer Bedeutung. Ihre Arbeit am IFS zeigt, wie durch die Bereitstellung von Forschungsdaten der gesamte Forschungsprozess nachvollziehbar gemacht werden kann.
Insgesamt ist es klar, dass die Prinzipien von Open Science nicht nur eine gesamteuropäische, sondern auch eine internationale Bewegung anstoßen, die darauf abzielt, die Wissenschaft zugänglicher und nachvollziehbarer zu gestalten. Die Herausforderungen, insbesondere in der Datenverwendung und -veröffentlichung, müssen jedoch fortlaufend adressiert werden, um die vollen Vorteile dieser Bewegung zu realisieren.