
Ein Berliner Landgericht hat einen 51-jährigen Mann wegen versuchten Raubüberfalls zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte gemeinsam mit einem Komplizen einen Überfall auf eine Wohnung in Berlin-Tiergarten geplant, indem er sich als Polizist ausgab. Dies geschah im März 2020, als die Täter in Westen mit der Aufschrift „Polizei“ an der Budapester Straße an die Tür der Wohnung klingelten.
Die beiden Reinigungskräfte, die die Tür öffneten, erkannten die vermeintlichen Beamten durch den Türspion. Sobald die Tür geöffnet war, stürmten die Männer, deren Gesichter mit Sturmhauben bedeckt waren und die Scheinwaffen trugen, in die Wohnung. Die Situation eskalierte, als ein Täter die Frauen bedrohte, während der andere die Räume durchsuchte.
Misslungener Überfall und seine Folgen
Zufällig war eine 72-jährige Reinigungskraft zur Stelle und begann laut zu schreien, was die Täter dazu veranlasste, ohne Beute zu fliehen. In der Folge erlitten die beiden Frauen Verletzungen, einschließlich Hämatome durch Schubsereien. Besonders gravierend ist die Wirkung des Überfalls auf die 54-jährige Betroffene, die bis heute unter Schlafstörungen leidet.
Der Verurteilte gestand vor Gericht weitgehend und bat um Entschuldigung. Er gab an, unter dem Einfluss von Kokain und Alkohol gehandelt zu haben. Den Überfall führte er im Auftrag eines Bekannten durch, der ihm von einer „Kassette mit viel Geld“ berichtete. Das Gericht stellte zudem fest, dass der Angeklagte bereits seit drei Jahren wegen einer anderen Straftat im Gefängnis sitzt und derzeit als Freigänger an einer Weiterbildung teilnimmt.
Rechtliche Einordnung und Kontext
Das Urteil des Landgerichts ist noch nicht rechtskräftig. Es umfasst auch eine frühere Strafe von mehr als drei Jahren. In der Berliner Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wird derartige Kriminalität dokumentiert. Die PKS ist eine wichtige Grundlage für die Analyse und Beobachtung von Straftaten, Tätern und Kriminalitätsentwicklung in Berlin, aber auch für die kriminologisch-soziologische Forschung sowie die politischen Entscheidungen zur Verbrechensbekämpfung. Die Dunkelziffer nicht gemeldeter Straftaten bleibt allerdings hoch.
Die aktuelle Statistik zeigt, dass es in Berlin steigende Herausforderungen bei der Verbrechensbekämpfung gibt, weshalb solche Vorfälle in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen sorgen und zur präventiven Diskussion über Sicherheit und Ordnung beitragen. Politisch motivierte Kriminalität wird zusätzlich erfasst und statistisch ausgewertet, was die Vielfalt und Komplexität der Kriminalitätslage in der Stadt unterstreicht.