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EU startet großen Rohstoff-Plan: Seltene Erden aus der Tiefe erobern!

Am 1. Januar 2025 startete das EU-Forschungsprojekt UNDERCOVER, um nachhaltige Strategien zur Erkundung kritischer Rohstoffe zu entwickeln. Beteiligt sind 16 Partner aus mehreren Ländern, darunter die TU Berlin.

Die Europäische Union hat einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung unternommen. Am 1. Januar 2025 wurde das Forschungsprojekt UNDERCOVER gestartet, das sich der Erkundung kritischer Rohstoffe (CRM) in tiefen Gesteinsschichten widmet. Koordiniert vom Geologischen Dienst Finnlands, zielt das Projekt darauf ab, innovative Strategien und Technologien zu entwickeln, um den steigenden Anforderungen an diese Rohstoffe gerecht zu werden. Diese Initiative ist besonders relevant, da europäische Gesetze wie das Netto-Null-Industrie-Gesetz und der European Green Deal den Druck auf die Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Seltenen Erden und Lithium erhöhen berichtet die TU Berlin.

Das Projekt hat ein Gesamtbudget von fünf Millionen Euro und wird über einen Zeitraum von drei Jahren umgesetzt. Dabei agiert ein Konsortium aus insgesamt 16 Partnern, darunter geologische Dienste, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie Industrie- und KMU-Cluster aus Ländern wie Finnland, Frankreich, Deutschland, Tschechien, Portugal, Namibia und Kanada. In Planung sind Fallstudien in Finnland, Portugal und Namibia, wobei ein besonderer Fokus auf der gemeinsamen Auswertung von geophysikalischen Messungen mit neu entwickelten Computeralgorithmen liegt.

Technologische Innovationen und ökologische Verantwortung

Das UNDERCOVER-Projekt zeichnet sich durch die Nutzung neuer geophysikalischer Technologien und Methoden aus, die darauf abzielen, kosteneffizient und umweltfreundlich zu sein. Dabei werden ökologische, soziale und verantwortungsvolle Unternehmensführungsprinzipien in allen Erkundungsphasen berücksichtigt. Die Herausforderung besteht darin, Technologien zu entwickeln, die nicht nur die Erschließung von Lagerstätten in tiefen Gesteinsschichten ermöglichen, sondern auch den ökologischen Fußabdruck minimieren ergänzt das Fraunhofer-Institut.

Zusätzlich zu den technischen Herausforderungen müssen in der EU auch strategische Weichen für die Zukunft der Rohstoffversorgung gestellt werden. Der „Critical Raw Materials Act“, der im Mai 2024 in Kraft trat, hat ehrgeizige Ziele formuliert. Bis 2030 soll die EU mindestens 10 % ihres Bedarfs an strategischen Rohstoffen selbst gewinnen, 40 % selbst verarbeiten und 25 % recyceln. Dafür ist ein umfassendes Ressourcenmanagement und der Ausbau der Technologieführerschaft notwendig.

Dringlicher Forschungsbedarf

Um diese Ziele zu erreichen, identifiziert eine Studie des EP-Panels für die Zukunft von Wissenschaft und Technologie (STOA) einen erheblichen Forschungsbedarf in den Bereichen Erkundung von Rohstoffvorkommen, Entwicklung ökologischer Fördermethoden und Effizienzsteigerung in der Verarbeitung. Gleichzeitig wird die Rolle der Sozialwissenschaften hervorgehoben, um Widerstände gegen Bergbauprojekte zu adressieren und die Legitimität geplanter Projekte zu stärken. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden drei zentrale Maßnahmenpakete erarbeitet: Stärkung der Innovationskapazitäten innerhalb der EU, internationale Kooperationen und die Untersuchung lokaler Konflikte entlang der Lieferketten stellt die EU-Kommission klar.

Die Kombination aus technologischer Innovation, verantwortungsvoller Unternehmensführung und intensiver Forschungsarbeit wird entscheidend sein, um die Rohstoffversorgung der EU langfristig zu sichern und Abhängigkeiten von anderen Rohstofflieferanten zu reduzieren. Das UNDERCOVER-Projekt könnte ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein.

Referenz 1
www.tu.berlin
Referenz 2
www.isi.fraunhofer.de
Referenz 3
ec.europa.eu
Quellen gesamt
Web: 15Social: 41Foren: 51