
Das Erika-Heß-Stadion in Berlin-Wedding bleibt vorerst geschlossen, was erhebliche Auswirkungen auf den Eissport in der Stadt hat. Die Schließung, die am Dienstag vom Bezirksamt Mitte beschlossen wurde, ist die Folge einer defekten Kühlanlage, die eine sichere Nutzung des Stadions derzeit unmöglich macht. Diese jüngsten Entwicklungen haben den Berliner Eissport-Verband enttäuscht, der nun vor der drängenden Herausforderung steht, sämtliche Trainings-, Wettkampf- und Spielabläufe überarbeiten zu müssen. rbb24 berichtet, dass die Schließung nicht nur Trainingszeiten, sondern auch geplante Veranstaltungen wie Eishockey-Spiele, Eiskunstlauf-Wettbewerbe und Eisstock-Turniere betreffen wird. Eigentlich sollte die Saison bis zum 22. Februar gehen, nachdem das Stadion nach umfangreichen Dachsanierungsarbeiten erst am 6. Januar wieder eröffnet wurde.
Benjamin Fritz, der Schul- und Sport-Stadtrat der CDU, äußerte sein Bedauern über die Schließung und betonte die notwendige Erneuerung der Kühlanlage. Dies ist besonders besorgniserregend, da das Stadion von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt als „Anlage mit besonderem Gefahrenpotenzial“ eingestuft wurde. Dieses Einordnen wurde im März in Zusammenhang mit neuen Anforderungen hinsichtlich der Ammoniak-Kälteanlagen vorgenommen, die nun auch Auflagen für das Bezirksamt nach sich zogen und zusätzliche Wartungen erforderlich machten. Der Tagesspiegel berichtet, dass es unklar bleibt, wann das Stadion wieder öffnen kann, und eine Schließung für die gesamte Wintersaison droht.
Auswirkungen auf den Eissport
Die Auswirkungen dieser Schließung sind weitreichend. Für den Breitensport, den Schulsport und die Nachwuchsarbeit, die in Berlin 4.000 Vereinsmitglieder umfasst, ist die Lage prekär. Alexander Hedderich, Präsident des Berliner Eissport-Verbandes, macht sich Sorgen um die Eishockeysaison des Vereins FASS Berlin, die noch nicht richtig begonnen hat. Trainingszeiten mussten in andere Eishallen, vor allem nach Charlottenburg, verlegt werden, was insbesondere für die Weddinger Kinder eine große Herausforderung darstellt. Die taz reportiert über die Schwierigkeiten, die Trainingsorte zu erreichen, und die damit verbundenen Gefahren für den Trainingsbetrieb.
Während das Eisstockschießen momentan ruht, leidet auch der Eiskunstlauf-Nachwuchs unter mangelnden Eiszeiten. Geplante Meisterschaften, wie die Berliner Landesmeisterschaft und die Deutsche Meisterschaft im Eiskunstlauf, sollten im Erika-Heß-Stadion stattfinden. Doch es steht in den Sternen, ob sie stattdessen an einem anderen Ort ausgetragen werden können, während die Deutsche Eislauf-Union bestätigt, dass die Meisterschaften in Berlin stattfinden werden und ein konstruktiver Austausch mit den Behörden erfolgt. Auch hier zeigt der Tagesspiegel die Unsicherheiten auf.
Die Schließung des Erika-Heß-Stadions ist nicht das erste Mal, dass das Eisstadion von unerwarteten Betriebseinschränkungen betroffen ist. Während der Coronapandemie diente es als Impfzentrum, und die Außenfläche war im letzten Jahr aus Energiespargründen nur kurz geöffnet. Die aktuellen Herausforderungen verdeutlichen zudem die Notwendigkeit, Notfallpläne für mögliche Ammoniak-Freisetzungen zu erstellen, was Gutachten und zusätzliche Berechnungen durch externe Institute erfordert. Das Bezirksamt Mitte arbeitet daraufhin, die Auflagen zu erfüllen, ohne jedoch einen konkreten Zeitplan für die Öffnung des Stadions angeben zu können. Die taz zitiert Hedderich, der anmerkt, warum die Auflagen nicht ohne Schließungen bearbeitet werden können.