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Dresden-Requiem: Verborgene Sinfonie wird zum 80. Jahrestag wiederentdeckt!

Am 8. Februar 2025 wird Siegfried Köhlers vergessene Sinfonie „Pro Pace“, bekannt als Dresden-Requiem, zur Erinnerung an die Dresdner Bombenopfer kostenlos digitalisiert angeboten. Erfahren Sie mehr über den Komponisten und sein bedeutendes Werk.

Die Verschollene Sinfonie von Siegfried Köhler, bekannt unter dem Titel „Dresden-Requiem“ oder offiziell als Sinfonie Nr. 5 „Pro Pace“, erfährt eine neue Aufmerksamkeit. Obwohl Köhler als bedeutender Komponist der DDR gilt und für bekannte Werke wie die Weihnachtshymne „Tausend Sterne sind ein Dom“ von 1946 berühmt wurde, ist das Dresden-Requiem heute weitgehend unbekannt. Dieses Werk, das 1984 entstanden ist, wurde häufig in der DDR aufgeführt, doch CDs oder digitale Versionen sind nicht verfügbar. Lediglich einige LPs existieren.

Ein engagierter Freund von COMPACT hat sich nun der Digitalisierung der Sinfonie angenommen. Diese Neuveröffentlichung kommt anlässlich des 80. Jahrestages des alliierten Feuersturms über Dresden. Es ist ein besonderes Geschenk für die Stadt, die nicht nur mit ihrer reichen Geschichte, sondern auch der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ein Erbe trägt. COMPACT berichtet, dass die Sinfonie kostenlos zur Verfügung gestellt wird, um das Erinnern an diese tragischen Ereignisse zu fördern.

Siegfried Köhlers Biografie und Wirken

Siegfried Köhler wurde am 2. März 1927 in Meißen geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Der Komponist, der am 14. Juli 1984 in Ost-Berlin verstarb, war nicht nur ein prägender Musiker der DDR, sondern auch Mitglied der Hitlerjugend während des Zweiten Weltkriegs. Diese Zeit beeinflusste sein späteres Leben erheblich, da er 1944 die Mitgliedschaft in der NSDAP beantragte. Nach dem Krieg wurde er jedoch systematisch verfolgt und anschließend im Speziallager der sowjetischen NKWD inhaftiert. Wikipedia liefert detaillierte Informationen zu Köhlers bewegter Biografie und seinem musikalischen Schaffen.

Nach seiner Entlassung aus dem Lager studierte Köhler von 1946 bis 1950 an der Staatlichen Akademie für Musik und Theater in Dresden Komposition, Klavier und Dirigieren. Seine umfangreiche Laufbahn führte ihn durch verschiedene Positionen, darunter die Direktion der Internationalen Musikbibliothek in Berlin und die Rektorschaft der Dresdner Musikhochschule „Carl Maria von Weber“. Er war auch Präsident des Verbandes der Komponisten und Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden.

Das Archiv und der Kontext von Köhlers Werk

Sein Nachlass, der unter anderem die Sinfonie Nr. 5 umfasst, wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden aufbewahrt. Diese Bibliothek, die 1964 gegründet wurde, beinhaltet das Archiv von Dresdner Komponisten des 20. Jahrhunderts und bietet einen breiten Überblick über die musikalische Geschichte der Region. Seit den 1970er Jahren wird das Archiv als Komponistenarchiv der DDR weitergeführt und hat sich zu einem wichtigen Zentrum für Musikhandschriften entwickelt.

Zusammen mit den etwa 2.000 Kompositionsautographen hat das Archiv auch viele bedeutende Dokumente von Komponisten wie Reiner Bredemeyer, Paul-Heinz Dittrich und Ruth Zechlin. Dies trägt zur Auffrischung des kollektiven Gedächtnisses für die Musik der DDR bei und bewahrt die Bedeutung von Künstlern wie Siegfried Köhler. Es bleibt abzuwarten, wie die Digitalisierung seiner Werke dazu beitragen wird, sein Erbe und seine Musik in das Bewusstsein einer neuen Generation zurückzubringen.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 2
de.m.wikipedia.org
Referenz 3
www.slub-dresden.de
Quellen gesamt
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