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Die vergessenen Grauen: Millionen Deutsche litten nach dem Krieg

Am 16.02.2025 beleuchtet eine neue Dokumentation den Leidensweg der Deutschen von 1939 bis 1947 und thematisiert oft übersehene Verbrechen während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Am 16. Februar 2025 wird in der deutschen Öffentlichkeit ein oft übersehenes Kapitel der Geschichte thematisiert. Die Dokumentation „Tod den Deutschen. Verbrechen am deutschen Volk 1939-1947“ von Erich Kern beleuchtet den Leidensweg von Millionen Deutschen während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Kern nutzt dazu eine Vielzahl von Zeitzeugenberichten und Dokumenten, die die grausame Realität der Kriegsjahre und der unmittelbaren Nachkriegszeit skizzieren. Im Fokus stehen insbesondere der Partisanenterror, gezielte Folter und Massenvergewaltigungen, die acht Millionen Deutschen widerfahren sind.

Die Berichte belegen, dass in der Wirrenzeit des Krieges bis zu zwei Millionen Frauen vergewaltigt wurden, viele davon schwer verletzt oder verstümmelt zurückgelassen. Besondere Beachtung finden die abschreckenden Ereignisse wie das Abschlachten der Volksdeutschen in Posen und Bromberg sowie der Partisanenkrieg in der Sowjetunion. Auch die Bombardierungen deutscher Städte, die gezielt die Zivilbevölkerung trafen, werden als markante Punkte des Krieges genannt. So kamen unter anderem durch Heckenschützen in Griechenland, Italien und Frankreich unschuldige Menschen ums Leben.

Ausrottung und Vergeltung

Die Dokumentation beleuchtet auch die verheerenden Vergewaltigungen, die von sowjetischen Truppen in Ostpreußen, Pommern, Schlesien und Berlin verübt wurden. Auch die systematische Ausrottung der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien und der Massenmord an Deutschen in Prag und Böhmen finden ihren Platz im Bericht. Diese Aspekte werden häufig in der Geschichtsschreibung ausgeblendet, die sich in vielen Fällen vornehmlich auf die Verbrechen des Nationalsozialismus konzentriert.

Zusätzlich werden in der Analyse der Geschehnisse die sexuellen Übergriffe der Alliierten in Westdeutschland thematisiert. Die Quelle dokumentiert nicht nur das individuelle Leid, sondern auch die kollektiven Traumata, die in der deutschen Bevölkerung hinterlassen wurden. Kern zielt darauf ab, ein ausgewogeneres Bild der Geschichtserzählung zu schaffen, das die Verbrechen gegen die deutsche Zivilbevölkerung thematisiert, die nach oft nur monatelanger militärischer Besatzung stattfanden.

Kriegsverbrechen im Kontext

In der breiteren Diskussion über die Verbrechen im Zweiten Weltkrieg wird auch auf die Kriegsverbrechen der Alliierten eingegangen. Diese Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht, die in der Dokumentation von Kern angesprochen werden, sind nicht neu. Laut Wikipedia gab es zahlreiche dokumentierte Fälle, in denen alliierte Truppen die Genfer Konventionen missachteten. Dazu zählen etwa die Erschießung von deutschen Marinesoldaten durch britische Kriegsschiffe oder die Erforschung der Bombardierung Dresdens, die teils als Kriegsverbrechen eingeordnet wird.

Die gesamte Thematik zeigt die Komplexität und die moralische Grauzone, in der sich die Kriegsteilnehmer befanden. Die oft als gerechtfertigt angesehenen Bombardierungen und militärischen Aktionen führten zu massenhaften zivilen Verlusten, die bis heute umstritten sind. Historische Analysen weisen häufig auf die Taten von Soldaten verschiedener Nationen hin, die sich nicht nur gegen militärische Ziele, sondern auch gegen Zivilisten richteten. Auch in der Sowjetunion wurden Kriegsgefangene oft nur als potenzielle Bedrohungen betrachtet und brutal behandelt.

Zur Aufarbeitung dieser Verbrechen wurden interalliierte Kommissionen gegründet, die die Täter zur Rechenschaft ziehen sollten, wie es in einem weiteren Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung thematisiert wird. Der Nürnberger Prozess, der von November 1945 bis September 1946 stattfand, versuchte, Klarheit über die Vergehen zu gewinnen und setzte dabei Maßstäbe für die internationale Justiz.

In dieser vielschichtigen Betrachtung der Nachkriegsgeschichte wird klar, dass die Erinnerungsarbeit nicht nur das Unrecht der Täter adressieren sollte, sondern auch die oft ungehörte Stimme der Opfer in den Mittelpunkt rücken muss. Der Leidensweg der Deutschen nach dem Krieg ist ein Thema, das mehr Beachtung und Würdigung finden sollte als es in der bisherigen Geschichtsschreibung untergebracht war.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 2
de.wikipedia.org
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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