
China nimmt Fahrt auf im Bereich der innovativen Flugtechnologien, insbesondere durch das verstärkte Interesse an Flugtaxis und Drohnentechnologien. Ein zentrales Element in dieser Strategie ist der Kauf des insolventen deutschen Herstellers Volocopter durch den Wanfeng-Konzern. Die Übernahme, im Wert von zehn Millionen Euro, wird über eine Tochtergesellschaft des Konzerns abgewickelt, die in Berlin ansässig ist und bereits jetzt Besorgnis bei Experten auslöst. Kritiker bemängeln, dass diese Struktur es Wanfeng ermöglichen könnte, sich einer strengen Prüfung zu entziehen, was die Transparenz des Geschäfts gefährdet. Das Insolvenzverfahren von Volocopter, das im März eröffnet wurde, folgt auf einen Antrag auf Eröffnung, der am zweiten Weihnachtstag 2022 eingereicht wurde. Das Karlsruher Amtsgericht bestellte Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte als vorläufigen Insolvenzverwalter. Rund 500 Mitarbeiter verloren infolgedessen ihren Job, während 160 von ihnen möglicherweise weiterhin beschäftigt werden könnten. Volocopter hatte seit seiner Gründung im Jahr 2011 Ambitionen, Passagiere mit vollelektrischen Fluggeräten zu befördern, scheiterte jedoch daran, eine Musterzulassung von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit zu erhalten und konnte keine tragfähige Lösung zur Aufrechterhaltung seines operativen Geschäfts finden. Tagesschau berichtet, dass der Wanfeng-Konzern, der seit 1994 besteht, seine Aktivitäten in verschiedene Bereiche diversifiziert hat, darunter Luftfahrt, Automobilzulieferung sowie Immobilien und Finanzen. Dieser Kauf könnte Wanfengs internationale Präsenz beträchtlich erhöhen.
Die Pläne gehen jedoch über den Erwerb eines Unternehmens hinaus. Chinas Markt für Flugtaxis könnte im nächsten Jahr einen Wert von nahezu 130 Milliarden Euro erreichen. Mehrere Städte, darunter Shenzhen und Hefei, bereiten sich darauf vor, die Lufttaxis in Betrieb zu nehmen. Dies steht im Einklang mit dem Land, das sich zunehmend auf Entwicklungen in Zukunftstechnologien konzentriert, um unabhängig von amerikanischen Technologien zu werden. Die Presse hebt hervor, dass Wanfeng auch besitzt und übernommen hat, um mit seiner Tochtergesellschaft Diamond Aircraft die Technologien und Erfahrungen des deutschen Unternehmens zu integrieren. Diese strategische Entscheidung könnte die Innovationskraft von Wanfeng fördern, insbesondere im luftfahrttechnologischen Sektor.
Das Wachstum der Drohnenwirtschaft in China
Parallel zu diesen Entwicklungen floriert die Drohnenwirtschaft in China. Der Sektor, geschätzt auf 500 Milliarden Yuan (rund 66,3 Milliarden Euro) im Jahr 2023, könnte bis 2030 auf etwa zwei Billionen Yuan anwachsen. Es gibt bereits mehr als 14.000 lizenzierte Unternehmen im Bereich unbemannter Fluggeräte. Insbesondere der Food-Lieferdienst Meituan hat durch den Einsatz von Drohnen zur Lieferung von Fast Food in Badaling, einem beliebten Touristenort nahe Peking, neue Maßstäbe gesetzt. Hier können Touristen seit August 2023 bequem über eine App Essen bestellen und sich die Lieferungen per Drohne ins Tal bringen lassen. Auch für andere Zwecke werden Drohnen genutzt, wie zum Beispiel der Transport von Notfallmedizin. Deutsche Wirtschafts Nachrichten berichtet, dass Drohnen flächendeckend in Städten wie Shenzhen eingesetzt werden, um Kaffee und Snacks zu liefern und den städtischen Nachschub weiter zu optimieren.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die chinesische Luftfahrtbranche, sowohl durch den Kauf von Volocopter als auch durch die Expansion ihrer Drohnenwirtschaft, auf einem exponentiellen Wachstumspfad eingeschwenkt ist. Dies könnte nicht nur die internationalen Geschäfte von Wanfeng beleben, sondern auch den globalen Wettbewerb nachhaltig beeinflussen.