
Am Montagmorgen startete die Gewerkschaft Verdi einen ganztägigen Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Der Streik begann um 3 Uhr und wird bis Dienstag, ebenfalls um 3 Uhr, andauern. Aufgrund dieser Maßnahme fallen alle U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Busse vollständig aus. Lediglich einige Buslinien, darunter 106, 114, 118 und 175, sind weiterhin im Einsatz, während andere Linien wie M36 und 112 nur eingeschränkt gefahren werden. Fähren bleiben ebenfalls in Betrieb, während der Regionalverkehr und die S-Bahn nach regulärem Fahrplan verkehren, was den Pendelverkehr etwas erleichtert. Die Deutsche Bahn setzt während des Streiks zusätzlich Züge auf der S5 zwischen Mahlsdorf und Lichtenberg ein, um die Verbindung aufrechtzuerhalten, insbesondere zwischen 9 und 14 Uhr, wenn die Zahl der Fahrten von sechs auf neun pro Stunde erhöht wird.
Die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) berichtet von erheblichen Verzögerungen im Stadtgebiet. Autofahrer wird geraten, die Stadtautobahnen zu nutzen und mehr Zeit für ihre Wege einzuplanen. Besonders kritische Staubereiche sind das Dreieck Charlottenburg, das Dreieck Neukölln sowie mehrere Bundes- und Landstraßen wie B1, B2 und B5. Die Straßen in den betroffenen Stadtgebieten wie Friedrichshain, Mitte und Neukölln erleben lange Fahrzeiten, was die Mobilität der Bürger stark einschränkt.
Forderungen der Gewerkschaft und Reaktionen
Verdi fordert monatlich 750 Euro mehr Gehalt für die rund 16.000 Beschäftigten der BVG. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer Petition, die an den Senat übergeben wurde, um eine bessere Finanzierung des Nahverkehrs zu erreichen. Ein bemerkenswerter Aspekt der aktuellen Situation ist, dass 6763 BVG-Mitarbeiter Verdi schriftlich ihre Unterstützung für den Streik zugesichert haben. Die BVG hingegen bezeichnet die Forderungen als „nicht finanzierbar“ und zeigt sich besorgt über die finanzielle Belastung, die eine solche Gehaltserhöhung mit sich bringen würde.
Der Warnstreik ist Teil eines verfassungsrechtlich garantierten Grundrechts, das im Artikel 9 Absatz 3 des Grundgesetzes verankert ist. Arbeitnehmer sind in der Pflicht, „zumutbare Vorkehrungen“ zu treffen, um ihre Arbeitsstelle zu erreichen. Für diese Einschränkungen gibt es jedoch keine Entschädigungen, da der Streik als „höhere Gewalt“ angesehen wird. Das bedeutet, dass auch Taxifahrten und Urlaubstage nicht erstattet werden.
Zusätzlich hatten am Montag Störungen im S-Bahn-Verkehr stattgefunden, verursacht durch einen umgestürzten Baum. Die Kombination aus streikbedingten Ausfällen und Witterungseinflüssen hat die Verkehrslage in Berlin erheblich verschärft.
Über die Entwicklungen rund um den Streik und seine Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr in Berlin werden die Bürger weiterhin informiert. Für die kommenden Tage ist mit einem spannenden Verlauf zu rechnen, sowohl in Bezug auf die Gehaltsforderungen als auch auf mögliche weitere Streikmaßnahmen.