
In der Silvesternacht 2025 wurde Berlin von einem massiven Polizeieinsatz überschattet. Die Innensenatorin Iris Spranger (SPD) betonte, dass die Geschehnisse nicht so weitergehen können. Über 600 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr in den ersten zwei Stunden des Jahres, was einem durchschnittlichen Notruf alle zwölf Sekunden entspricht. Insgesamt waren es 825 Einsätze aufgrund von Bränden, was dem monatlichen Durchschnitt entspricht. Der Landesbrandmeister Karsten Homrighausen wartete mit alarmierenden Zahlen auf: Ein siebenjähriger Junge wurde in Tegel lebensgefährlich verletzt, nachdem er von einer illegalen Kugelbombe getroffen wurde. In der gesamten Nacht erreichten die Notrufannahmesysteme der Feuerwehr über 3.000 Anrufe und waren an der Grenze ihrer Kapazitäten, wie der Polizeivizepräsident Marco Langner bestätigte. Laut Tagesspiegel sprechen die Einsatzkräfte von einer neuen Dimension bei den Vorfällen im Zusammenhang mit Pyrotechnik.
Auf dringenden Appell von Spranger wurden Böllerverbotszonen am Alexanderplatz, in der Sonnenallee und im Steinmetzkiez in Schöneberg eingerichtet. In diesen Bereichen blieb die Zahl der Straftaten überschaubar und es gab positive Rückmeldungen zu den neuen Regelungen. Der Ansatz wurde mit dem Ziel ergriffen, sowohl Verletzungen zu reduzieren als auch den Schutz der Rettungskräfte zu gewährleisten. Um diese neuen Zonen durchzusetzen, waren am Silvesterabend 3.000 Polizeibeamte sowie 1.000 zusätzliche Kräfte im Einsatz. Diese Maßnahme wurde ergänzt durch ein Böller- und Messerverbot in mehreren Berliner Hotspots, einschließlich des Brandenburger Tors. Die Verbotszonen wurden von 18 Uhr am 31. Dezember bis 6 Uhr am 1. Januar aktiviert. Nur Feuerwerkskörper der Kategorie F1, wie Wunderkerzen und Knallerbsen, waren erlaubt, sodass weitere Vorfälle verringert werden sollten. Laut rbb24 gelten die Verbotszonen auch für mehrere Bahnhöfe in der Stadt.
Gesellschaftliche Reaktionen und politische Herausforderungen
Die Debatte um die Sicherheit an Silvester blieb nicht ohne Kontroversen. Spranger forderte ein generelles Böllerverbot und eine Änderung im Sprengstoffrecht, während im Senat auch andere Stimmen wie die von Wegner eine generelle Verbotsregelung ablehnten. Klar wurde ein Umdenken gefordert, und Spranger äußerte den Wunsch nach einer Öffnungsklausel, um einen „Berliner Weg“ für künftige Silvesternächte zu finden. Auch die Bundesinnenministerin Nancy Faeser ließ sich zu dem Thema vernehmen und forderte ein hartes Durchgreifen gegen Angriffe auf Einsatzkräfte. In Neukölln berichteten Einsatzkräfte von einem Angriff während der Silvesternacht, bei dem ein Rettungskraft verletzt wurde, und über 50 Personen vorläufig festgenommen wurden. Die Polizei beschlagnahmte diverse Schreckschusswaffen und Pyrotechnik, um der Situation Herr zu werden, wie FAZ berichtete.
Die allgemeine Nachfrage nach einer besseren Regelung für den Umgang mit Pyrotechnik ist unübersehbar. Gewerkschaften und Sicherheitsexperten fordern dringend Schritt für Schritt strengere Richtlinien, um die Gefahr zu minimieren. Eltern wurden zudem aufgefordert, mit ihren Kindern über die Risiken des Feuerwerks aufzuklären und auf die Gefahren illegaler Feuerwerkskörper hinzuweisen. Auch wurden Hilfsangebote auf diversen Plattformen bereitgestellt, um Familien zu unterstützen, die während der Feierlichkeiten geschützte Räume suchen.