
Der zweitägige Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist am 22. Februar 2025 offiziell beendet. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi und der BVG wird der Nahverkehr mit Schichtbeginn gegen 3:00 Uhr wieder anlaufen. Trotz der Beendigung des Streiks kann der Verkehr in den kommenden Stunden jedoch noch unregelmäßig sein. Für die Fahrgäste war der 48-stündige Ausstand, der als der längste in der laufenden Tarifrunde gilt, eine große Herausforderung, da U-Bahnen, Trams und die meisten Busse am Donnerstag und Freitag in den Depots blieben.
Die Auswirkungen des Warnstreiks waren nicht nur auf Berlin beschränkt. Gewerkschaft ver.di hatte in einem umfassenden Aufruf dazu aufgerufen, ganztägige Arbeitsniederlegungen in acht Bundesländern durchzuführen. Zu den betroffenen Bundesländern gehörten Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Betroffen waren über 50.000 Beschäftigte kommunaler Bahn- und Busanbieter. Fahrgäste mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen, da Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen in vielen Großstädten wie Köln, Frankfurt am Main und Stuttgart nicht fuhren.
Hintergrund der Warnstreiks
Der Grund für die Warnstreiks ist ein fehlendes Angebot der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen. Die Forderungen der Gewerkschaft ver.di sind umfassend und beinhalten ein Lohnplus von 8 % oder mindestens 350 Euro mehr im Monat. Zudem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche Urlaubstage für alle Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sowie eine Erhöhung von 200 Euro für Auszubildende. In besonders belastenden Berufen, wie beispielsweise im Gesundheitswesen, sollen zudem höhere Zuschläge eingeführt werden. Die Arbeitgeber haben in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt, was die finanziell angespannte Lage der Arbeitgeber unterstreicht.
An diesem kritischen Punkt der Tarifverhandlungen wird die Situation für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst immer angespannter. Diese sind in verschiedenen Bereichen wie Verwaltung, Kitas, Schulen, Universitäten, Nahverkehr und sogar bei der Bundespolizei tätig. Die nächste Verhandlungsrunde ist bereits für den 17. Februar 2025 angesetzt, mit einer ungeklärten Wahrscheinlichkeit für größere Warnstreiks, vor allem wenn weiterhin kein Angebot vorgelegt wird. Innenministerin Nancy Faeser hat in Anbetracht der politischen Situation, insbesondere vor den am 23. Februar anstehenden Wahlen, eine Zurückhaltung bezüglich möglicher Streiks gefordert.
Ausblick auf die kommenden Wochen
Die Zukunft der Tarifverhandlungen bleibt ungewiss. Experten schätzen, dass die dritte Verhandlungsrunde, die für Mitte März angesetzt ist, entscheidend sein wird. Wenn keine Einigung erzielt werden kann, könnten weitere Warnstreiks nicht nur regional, sondern auch bundesweit erfolgen, was Auswirkungen auf Kitas, den Nahverkehr, die Müllabfuhr und Flughäfen haben könnte. Den Beschäftigten bleibt zu hoffen, dass ihre Forderungen in den laufenden Verhandlungen Gehör finden, um eine langfristige Lösung zu erreichen.
Mit dem Ende des Warnstreiks müssen alle Beteiligten nun die nächsten Schritte sorgfältig planen, um eine Eskalation der Situation zu vermeiden und den öffentlichen Dienst stabil zu halten. Die Gewerkschaft und die Arbeitgeber stehen unter Druck, eine Einigung zu erzielen, um harmlose und zuverlässige Dienstleistungen für die Bürger aufrechtzuerhalten.