
Am Mittwoch ereignete sich ein mutmaßlicher Brandanschlag auf einen Kabelschacht der Deutschen Bahn in Berlin, der erhebliche Folgen für den Bahnverkehr hat. Laut Merkur müssen Fahrgäste bis Freitagabend mit Einschränkungen im Zugverkehr rechnen. Die Deutsche Bahn ist derzeit unter Hochdruck dabei, die Störung zu beseitigen. Besonders betroffen sind die Regionalbahnlinien RE2, RE7, RB 21 und RB 23. Hier fallen Züge aus oder werden umgeleitet. Negativer Höhepunkt sind auch die Beeinträchtigungen im Fernverkehr, insbesondere bei Verbindungen von Berlin über Frankfurt (Oder) nach Polen.
In einem Bekennerschreiben haben Aktivisten den Brand für sich reklamiert. Darin wird die Sabotage als gezielte Aktion gegen die Deutsche Bahn und das Unternehmen Tesla dargestellt. Die Bahn sprach zunächst von Vandalismusschäden, doch der Staatsschutz des Landeskriminalamtes in Berlin hat die Ermittlungen wegen des politischen Hintergrundes aufgenommen. Diese Art der Sabotage wirft erneut Fragen zur Sicherheit der Bahninfrastruktur auf.
Wiederholte Sabotageakte
Solche Vorfälle sind nicht neu. Bereits in der Vergangenheit gab es mehrfach gezielte Angriffe auf die Infrastruktur der Deutschen Bahn. Laut Tagesschau sind regelmäßig Züge aufgrund von Sabotageakten ausgefallen, zuletzt zwischen Hamburg und Berlin. Im vergangenen Jahr brannten drei Kabelschächte in Hamburg, hier vermutete die Polizei ebenfalls Brandstiftung. Solche Vorfälle können zu tagelangen Chaos im Bahnverkehr führen; über 100 Züge wurden umgeleitet oder fielen aus. Eine gezielte Zerstörung von Kommunikationskabeln in Norddeutschland und Manipulation von Stellwerken in Nordrhein-Westfalen sind nur einige Beispiele für die wachsende Bedrohung der Bahninfrastruktur.
Die Deutsche Bahn hat zwar Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu erhöhen, dennoch bleibt der vollständige Schutz ihres 34.000 Kilometer langen Streckennetzes nahezu unmöglich. Experten kritisieren die langsame Umsetzung notwendiger Sicherheitsmaßnahmen, während neue Infrastrukturprojekte oft Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Die Bundesregierung hat angekündigt, die Videoüberwachung an Bahnanlagen von 9.000 auf 11.000 Kameras zu erhöhen, jedoch bezweifeln Fachleute die Wirksamkeit solcher Maßnahmen gegen gezielte Angriffe.
Der wirtschaftliche Schaden
Der wirtschaftliche Schaden durch die Anschläge auf die Bahninfrastruktur wird auf Millionenbeträge geschätzt, gleichzeitig gibt es bislang keine genauen Zahlen von der Deutschen Bahn. Eine umfassende Strategie zur Prävention solcher Vorfälle bleibt daher dringend erforderlich. Die aktuelle Lage rund um den Brandanschlag in Berlin stellt nicht nur ein logistische Problem dar, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Sicherheit und Resilienz der deutschen Verkehrsinfrastruktur auf.