
In Berlin wurden die Pläne für drei Containerdörfer zur Unterbringung von Geflüchteten gestoppt. Diese Entscheidung trifft vor allem die vorgesehenen Standorte in Westend, Pankow und Lichtenberg. Der Widerstand der Deutschen Bahn, die eine Zufahrt über ihr Betriebsgelände nicht gewähren möchte, führte zur Absage des Projekts in Westend. Für die beiden anderen Standorte kamen ähnliche Hindernisse dazu. Die Information stammt aus einer Antwort des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten auf Anfragen des Tagesspiegels.
Während diese Pläne nicht verwirklicht werden, gibt es jedoch neue Ansätze zur Schaffung von Unterkünften für Geflüchtete. Der Berliner Senat hat in einer Sitzung 16 neue Standorte für Containerunterkünfte beschlossen. Diese sollen in den Jahren 2025 und 2026 in neun Bezirken gebaut werden und insgesamt mehr als 6.130 Unterkunftsplätze bieten. Unter den geplanten Anlagen befinden sich sowohl mehrgeschossige Wohnheime als auch ein- bis dreigeschossige Container mit Appartements. Die kleinste Unterkunft soll 150 Plätze bieten, die größte bis zu 620 Plätze. Experten betonen, dass sich die Aufstellung von Containern nur dann lohnt, wenn die Nutzungsdauer mindestens drei Jahre beträgt. Unter anderem ist im Bezirk Tegel Nord eine Anlage bis 2029 vorgesehen, bevor dort regulärer Wohnungsbau erfolgt.
Verteilung der Geflüchteten
Berlins Flüchtlingskoordinator Albrecht Broemme weist darauf hin, dass die Verteilung der Geflüchteten innerhalb der Stadt ungerecht sei. Um dem entgegenzuwirken, versucht die Verwaltung, zusätzliche Plätze durch Anmietung von Hotelzimmern bereitzustellen. Angesichts der anhaltend hohen Zahl an Geflüchteten wird auch geprüft, ob leerstehende private Grundstücke für Unterkünfte genutzt werden könnten.
Die neuen Standorte sind in den folgenden Bezirken geplant:
Bezirk | Standort | Plätze |
---|---|---|
Reinickendorf | Am Borsigturm | 210 |
Reinickendorf | Tegel Nord | 500 |
Spandau | Askanierring | 500 |
Pankow | Blankenburger Pflasterweg | 500 |
Pankow | Buchholzer Str./Rosenthaler Weg | 500 |
Pankow | Eldenaer Str. | 400 |
Lichtenberg | Darßer Str. | 770 |
Lichtenberg | Klützer Str. | 510 |
Lichtenberg | Storkower Str. | 310 |
Treptow-Köpenick | Grünauer Str. | 150 |
Treptow-Köpenick | Fürstenwalder Allee | 500 |
Tempelhof-Schöneberg | General-Pape-Str. | 240 |
Neukölln | Sangerhauser Weg | 450 |
Steglitz-Zehlendorf | Thielallee | 260 |
Charlottenburg-Wilmersdorf | Cordesstr. | 330 |
Die geplanten Standorte sind jedoch nicht ohne Kontroversen. Mehrere Bezirksbürgermeister äußerten Bedenken hinsichtlich der Eignung der Standorte und der vorhandenen sozialen Infrastruktur. Im Bezirk Lichtenberg forderte der Bezirksbürgermeister eine gerechte Verteilung der Geflüchteten sowie einen Ausbau der Kapazitäten auf dem Tempelhofer Feld. Der Bezirk Reinickendorf zeigte sich überrascht über die neuen Pläne und sprach von einer Überlastung der sozialen Infrastruktur.
Aktuelle Unterkünfte in Berlin
Zusätzlich zu den geplanten Containerunterkünften stehen in Berlin zahlreiche Einrichtungen zur Verfügung, die Geflüchtete aufnehmen. Eine umfassende Liste von Unterkünften kann auf Plattformen wie Berlin Hilft eingesehen werden. Diese Liste umfasst verschiedene Träger und Standorte, die Unterstützung bieten, um die lokalen Herausforderungen in der Berichterstattung über die Migrationspolitik zu adressieren.