
Am 13. Februar 2025 wurden die 75. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) mit einer glanzvollen Eröffnungszeremonie im Berlinale-Palast eröffnet. Die Veranstaltung zog rund 1.500 Gäste an, darunter viele prominente Schauspieler wie Marion Cotillard, Jessica Chastain, Timothée Chalamet und Benedict Cumberbatch. Das erste Highlight der Gala war die Verleihung des Goldenen Ehrenbären an die gefeierte Schauspielerin Tilda Swinton, die bereits in 26 Filmen des Festivalprogramms mitgewirkt hat. Swinton hatte zuvor im Jahr 2008 einen Oscar gewonnen.
Edward Berger überreichte ihr den Preis, und in ihrer emotionalen Rede forderte Swinton zu Solidarität und Menschlichkeit auf. Sie kritisierte die unmenschlichen Taten, die von „gierabhängigen Regierungen“ ausgehen, und verwies auf die Notwendigkeit eines kulturellen Widerstands. Während sie keine namentlichen Politiker erwähnte, deutete sie auf Donald Trump hin. Ihre Ansprache, die großen Beifall erhielt, hob die Rolle des Kinos bei der Schaffung eines besseren Dialogs hervor, insbesondere in einem von Konflikten geprägten politischen Kontext, in dem die Berlinale stattfand.
Ein Festival mit tiefgreifendem Anliegen
Die Intendantin der Berlinale, Tricia Tuttle, die seit April 2024 die Leitung übernommen hat, betonte die Bedeutung von Dialog und Kultur. In diesem Jahr versammeln sich 19 Filme im Wettbewerb um die begehrten Bären, darunter bedeutende internationale Werke wie „Blue Moon“ von Richard Linklater und „Hot Milk“ von Rebecca Lenkiewicz. Zwei deutsche Filme, „Was Marielle weiß“ und „Yunan“, sind ebenfalls im Rennen. Zudem gibt es im neuen Wettbewerb „Perspectives“ 14 Spielfilmdebüts zu sehen.
Ein Gedenken an die Opfer eines mutmaßlichen Attentats in München, bei dem 30 Menschen verletzt wurden, verlieh der Zeremonie eine nachdenkliche Note. Auf dem roten Teppich wurde an den israelischen Geisel David Cunio erinnert, dessen Schicksal auch im Film „A Letter to David“ thematisiert wird, der während des Festivals gezeigt wird. Zudem gab es eine separate Rallye in Potsdamer Platz zur Unterstützung von Cunio und seinem Bruder Ariel.
Die weiteren Höhepunkte der Berlinale
Das Festival, das vom 13. bis 24. Februar 2025 dauert, gilt als das größte Publikumsfestival der Welt. Der Eröffnungsfilm „Das Licht“ von Tom Tykwer setzt den ersten Akzent dieser bedeutenden Veranstaltung. Am 22. Februar wird die internationale Jury, unter der Leitung von Todd Haynes und mit Mitgliedern wie Maria Schrader und Fan Bingbing, die Gewinner des Goldenen und Silbernen Bären bekanntgeben.
Swinton blickte in ihrer Rede auch auf ihre eigene Beziehung zur Berlinale zurück, die 1986 begann, als sie ihr erstes Filmfestival besuchte. Sie beschrieb das Festival als entscheidend für ihre Karriere und unterstrich die wiederkehrenden Themen der Menschlichkeit und Solidarität, die auch in diesem Jahr im Mittelpunkt stehen werden.
Tricia Tuttle und ihre Vorgänger betonen, dass die Berlinale nicht nur ein Ort der Filmvorführungen ist, sondern auch eine Plattform für gesellschaftliche und politische Anliegen. In diesem Sinne wird das Festival in den kommenden Tagen weitere filmische Meisterwerke und tiefgründige Diskussionen präsentieren.