
Am 13. Februar 2025 hat die Gewerkschaft Verdi ihre Streikpläne in Berlin angepasst, nachdem ein mutmaßlicher Anschlag in München zahlreiche Verletzte forderte. Nach einem Vorfall, bei dem ein 24-jähriger abgelehnter Asylbewerber aus Afghanistan mit einem Auto in einen Verdi-Demonstrationszug fuhr, wurden mindestens 28 Personen verletzt, einige von ihnen schwer. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete den Vorfall als „mutmaßlichen Anschlag“ und erklärte, dass Ermittlungen von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus geführt werden. Es bleibt unklar, ob diese Gewalttat mit der Verdi-Demonstration oder der parallel stattfindenden Sicherheitskonferenz in Verbindung steht, wie BR.de berichtet.
In Berlin wird der für Freitag geplante Streik fortgesetzt, jedoch wurden mehrere Veranstaltungen abgesagt. Eine der besonders betroffenen Veranstaltungen ist ein Treffen mit Bundestagskandidaten in der Columbiahalle. Am ersten Streiktag haben die Organisatoren auf eine geplante Kundgebung verzichtet. Während des Streiks legen die Berliner Stadtreinigung und die Berliner Bäderbetriebe ihre Arbeit teilweise nieder, was Auswirkungen auf den Winterdienst, die Abfallentsorgung und die Öffnungszeiten der Hallenbäder hat.
Folgen des Anschlages und Streiks
Am Freitag werden keine Rest- und Biotonnen geleert, und auch die Recyclinghöfe bleiben geschlossen. Die Berliner Charité hat angekündigt, dass planbare, nicht dringende Eingriffe verschoben werden, während zeitkritische Operationen fortgeführt werden. Unklar bleibt, welche Folgen der Streik für die Vivantes-Kliniken haben könnte, wobei bisher keine Stationen geschlossen werden sollen. Auch bei den Berliner Wasserbetrieben wird gestreikt, jedoch sind die Auswirkungen für die Bürger nicht unmittelbar spürbar.
Die Verhandlungen zur Tariferhöhung, die von Verdi und dem Beamtenbund gefordert werden, sind für den 17. und 18. Februar angesetzt. Die Gewerkschaften verlangen eine Erhöhung um acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.
Der mutmaßliche Täter, der in einem Mehrfamilienhaus im Münchner Stadtteil Solln wohnte, war bei der Polizei bekannt. Er war nicht ausreisepflichtig und hadelte unter einer Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Bei der Gewalttat am vergangenen Wochenende wurden mehr als 30 Menschen verletzt, unter ihnen auch Kinder. Die Verletzten werden in mehreren Münchner Krankenhäusern behandelt, darunter das LMU Klinikum und das Haunersche Kinderspital.
Gesellschaftlicher Kontext
Der Vorfall in München wirft auch Licht auf die wachsenden Unsicherheiten in der Gesellschaft. Laut einer Analyse in der bpb wird die Wahrnehmung von Krisen und soziale Unsicherheit oft mit einem Anstieg von nationalistischen und anti-immigrantischen Einstellungen in Verbindung gebracht. Dies könnte die gesellschaftliche Stimmung und das Verhalten in solch belastenden Situationen beeinflussen.
In der nächsten Zeit könnte die Auswertung der Geschehnisse in München und die Reaktion darauf weitreichende Konsequenzen in der öffentlichen Wahrnehmung führen. Der Ereigniskontext ist gekennzeichnet von erhöhtem sicherheitspolitischen Interesse und dem Streben nach Stabilität durch die unterschiedliche Reaktionen der gesellschaftlichen Gruppen.