
Steffen Baumgart hatte sich einen anderen Einstand als Trainer des 1. FC Union Berlin gewünscht. Stattdessen musste er sich am 12. Januar 2025 mit einer 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim zufrieden geben. Die Enttäuschung über die Niederlage wird jedoch von den jüngsten Entwicklungen rund um ein umstrittenes DFB-Urteil überschattet. Das Urteil annullierte ein 1:1-Unentschieden gegen den VfL Bochum, was Präsident Dirk Zingler scharf kritisierte. Nach dieser Entscheidung hat Union Berlin erneut das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein.
Dirk Zingler brach in seiner Kritik zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) beinahe den Schall. Er bezeichnete das Urteil als „Skandal“ und kündigte an, in Berufung zu gehen. Der Hintergrund ist ein Vorfall aus dem Bochum-Spiel, bei dem ein Feuerzeug den Bochumer Torhüter Patrick Drewes getroffen hat. In der Folge wurde das Spiel umgewertet, was Zingler als „an den Haaren herbeigezogen“ bezeichnete. „Ich habe das Gefühl, dass die Schiedsrichter opferbereit sind, um die Gewalt im Stadion zu bekämpfen“, fügte er hinzu und verlangte eine Wiederholung des Spiels, sollte sich herausstellen, dass ein Fehler begangen wurde, wie [Berliner Kurier] berichtet.
Kritik am DFB
Die heftige Kritik von Zingler zielt auch auf die Prozesse innerhalb des DFB ab. Er stellt in Frage, warum keine Diskussion über den Vorfall des Feuerzeugs stattfand, sondern lediglich über die Entscheidung des Schiedsrichters, das Spiel fortzusetzen. Es ist interessant zu bemerken, dass die Regulierung solcher Streitigkeiten im DFB speziell verankert ist, wie in den Richtlinien zur Sportgerichtsbarkeit zu finden ist. Diese umfasst unter anderem den Kontrollausschuss und das DFB-Sportgericht, die für die Aufklärung und Entscheidung solcher Vorfälle zuständig sind, wie die [DFB-Website] erklärt.
Die Komplexität der Situation wird durch die Tatsache verstärkt, dass Union Berlin, nach dieser Niederlage gegen Heidenheim, bereits seit zehn Pflichtspielen wettbewerbsübergreifend auf einen Sieg wartet. In der Partie gegen Heidenheim sah Tom Rothe die Rote Karte, während ein Schuss von Jordan an die Latte klatschte. Heidenheim ging in der 17. Minute durch Frans Krätzig in Führung und baute sie in der 84. Minute durch Adrian Beck auf 2:0 aus.
Reaktionen aus der Liga
Zinglers Forderungen stoßen auf Verständnis bei einigen Konkurrenten im Abstiegskampf. Vorstandsmitglieder von Heidenheim und der Präsident von St. Pauli äußerten ebenfalls Bedenken über die DFB-Entscheidung. Diese reagieren allerdings nicht mit rechtlichen Schritten, sondern warnen vor den potenziellen Konsequenzen, die solche Urteile für die Integrität des Spiels haben könnten. „Es könnte in Zukunft zu ähnlichen Vorfällen kommen, die vielleicht zu Spielabbrüchen führen“, warnte Zingler.
Die Debatte rund um diese Entscheidungen wirft ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen der DFB konfrontiert ist, insbesondere im Hinblick auf die Schiedsrichterentscheidungen, die immer wieder in der Kritik stehen. Die aktuellen Kontroversen sind symptomatisch für eine Liga, die zunehmend unter Druck steht, sowohl Fairness als auch Sicherheit auf und neben dem Platz zu gewährleisten.