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Baumfällungen am Tempelhofer Damm: Streit um Verkehr und Umwelt!

Auf dem Tempelhofer Damm in Berlin stehen umfangreiche Bauarbeiten an. Der Senat plant, 73 Bäume zu fällen, während der Bezirk Tempelhof-Schöneberg sich vehement wehrt. Ein Streit um Verkehr, Umwelt und Lärm beginnt.

Auf dem Tempelhofer Damm in Berlin stehen umfassende Bauarbeiten bevor, die in den kommenden Jahren das Stadtbild erheblich verändern könnten. Geplant ist die Fällung von 73 Bäumen auf dem Mittelstreifen, um den Autoverkehr trotz der Bauarbeiten ungehindert über den Damm zu führen. Insgesamt sind 196 Bäume von den Arbeiten betroffen, zu denen auch andere Fällungen gehören, die für verschiedene Bauprojekte notwendig sind. [rbb24] berichtet, dass der Bezirk Tempelhof-Schöneberg vehement gegen diese Maßnahmen vorgeht.

Ursprünglich einigten sich Senat und Bezirk darauf, die Bäume auf dem Mittelstreifen zu erhalten und den Verkehr teilweise umzuleiten. Doch die Situation hat sich gewandelt: Die CDU-geführte Verkehrsverwaltung beabsichtigt nun, den Mittelstreifen zu nutzen, um eine Umleitung des Verkehrs zu vermeiden. Dabei wird argumentiert, dass eine mögliche Umleitung umweltschädlicher wäre und mehr CO2-Emissionen verursachen könnte.

Umweltaspekte und Kritik

Die Verkehrsverwaltung gibt an, dass durch Umleitungen in zehn Jahren etwa 30.000 Tonnen CO2 emittiert würden, während die 70 Bäume, die fallen sollen, lediglich rund neun Tonnen CO2 aufnehmen können. Auch aus Lärmschutzgründen wird eine Umleitung als nachteilig erachtet, da dies größere Lärmbelastungen für die Anwohner zur Folge hätte. Jedoch stehen diese Argumente in der Kritik, insbesondere von Seiten der Grünen, die die Berechnungen der Verkehrsverwaltung als unzureichend erachten und die Bedeutung der Bäume angesichts der Klimakrise betonen. Die Verkehrsbezirksstadträtin Saskia Ellenbeck hat bereits die Genehmigung für die Fällung der Bäume verweigert.

Zusätzlich zur Fällung der Bäume sind die Bauarbeiten auf dem Tempelhofer Damm auch auf die Sanierung der Fahrbahn, die Erneuerung von Wasserrohren und die Sanierung der Tunneldecke der U-Bahnlinie 6 ausgerichtet. Die Verkehrsverwaltung hat die Bauzeit auf geschätzte zehn Jahre angesetzt. Dieser langwierige Prozess könnte erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Anwohner und die Umwelt haben.

Der Kontext der Urbanisierung

Die Diskussion um die Baumfällungen ist Teil einer größeren Debatte über die Urbanisierung und deren Auswirkungen auf die Umwelt. Urbanisierung führt weltweit zu einer rasanten Expansion städtischer Gebiete und stellt sowohl Chancen als auch Herausforderungen für nachhaltige Entwicklung dar. Laut [sigmaearth] wird bis 2050 geschätzt, dass 68% der Weltbevölkerung in Städten leben werden, was zu einem Verlust von Lebensräumen und einer Gefährdung der Biodiversität führt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist darauf hin, dass 99% der globalen Bevölkerung Luft atmet, die die zulässigen Grenzwerte überschreitet. Diese alarmierenden Werte stehen in direktem Zusammenhang mit der Luftverschmutzung in städtischen Gebieten, die allein im Jahr 2020 zu 4,2 Millionen vorzeitigen Todesfällen weltweit führte. Zudem sind Städte Hauptverursacher von Abwasserverschmutzung und Mikroplastik in Gewässern.

In Anbetracht dieser Herausforderungen sind nachhaltige Stadtplanung und der Einsatz erneuerbarer Energien entscheidend, um die negativen Auswirkungen der Urbanisierung zu mindern. Der Fall auf dem Tempelhofer Damm verdeutlicht exemplarisch, wie städtische Bauprojekte sowohl die Umwelt als auch die Lebensqualität der Anwohner langfristig beeinflussen können.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 3
sigmaearth.com
Quellen gesamt
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