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Bahn-Sanierung: Union nennt Pläne „Schummel-Sanierungen“!

Die Deutsche Bahn plant umfassende Sanierungen auf 41 Strecken zur Verbesserung der Pünktlichkeit. Die Union übt Kritik und fordert individuelle Prüfungen der Projekte. Marode Infrastruktur gefährdet den Bahnverkehr.

Die Deutsche Bahn plant eine umfassende Generalsanierung auf 41 ausgewählten Strecken, um die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Bahnverkehr erheblich zu verbessern. Dieses ambitionierte Projekt, das unter der Aufsicht des parteilosen Verkehrsministers Volker Wissing steht, zielt darauf ab, über 40 stark frequentierte Streckenabschnitte zu modernisieren. Diese Arbeiten werden voraussichtlich zu mehrmonatigen Vollsperrungen führen, was die Nutzer der Bahn vor erhebliche Herausforderungen stellen könnte. Die generelle Sanierung ist notwendig, da die marode Infrastruktur als Hauptgrund für die zunehmenden Verspätungen im Fernverkehr angesehen wird. Die Pünktlichkeitsquote fiel im letzten Jahr auf einen Tiefpunkt, wobei über ein Drittel der Fernzüge verspätet waren, ein Umstand, der seit 20 Jahren nicht mehr so schlecht war. Dies berichtet der Weser-Kurier.

Angesichts dieser Situation äußert die Union, vertreten durch Ulrich Lange (CSU), Bedenken hinsichtlich dieser Sanierungspläne. Lange bezeichnet die Generalsanierungen als „Schummel-Sanierungen“ und kritisiert, dass wesentliche Bauwerke wie Brücken nicht mit einbezogen werden. Er fordert eine individuelle Prüfung jeder Sanierung und stellt klar, dass „Mogelpackungen“ inakzeptabel sind. Sollte die Union nach den bevorstehenden Wahlen die Macht übernehmen, will sie die Sanierungsstrategien überprüfen.

Umfassende Infrastrukturinvestitionen geplant

Die Deutsche Bahn plant in den kommenden Jahren nicht nur die Generalsanierung von Strecken, sondern hat auch ein Gesamtprogramm zur strukturellen Sanierung des Konzerns vorgestellt. Dieses Programm, das bis 2027 angelegt ist, umfasst die Verbesserung der Infrastruktur, des Eisenbahnbetriebs und die Sicherung der Wirtschaftlichkeit. Der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz betont, dass der schlechte Zustand der Infrastruktur und externe Krisen einen grundlegenden Handlungsbedarf erfordert. Eines der zentralen Ziele ist die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit der Schiene und eine signifikante Verbesserung des Kundenerlebnisses. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Pünktlichkeit im Fernverkehr bis 2027 auf zwischen 75 und 80 Prozent zu steigern, wie aus der Mitteilung der Deutschen Bahn hervorgeht.

Das Sanierungsprogramm sieht vor, dass insgesamt 1500 Streckenkilometer generalsaniert werden. Darüber hinaus sind der Austausch von 200 alten, störanfälligen Stellwerken und die Modernisierung von jährlich 100 Bahnhöfen geplant. Um ein vertaktetes System für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen zu etablieren, wird auch die Entlastung der Hauptknotenpunkte wie Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt und München vorangetrieben. Diese Infrastrukturmaßnahmen sollen auch durch umfassende digitale Aufrüstungen ergänzt werden, um die Effizienz und Zuverlässigkeit weiter zu steigern.

Kosten und finanzielle Herausforderungen

Die Kosten für die Sanierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin belaufen sich auf etwa 2,3 Milliarden Euro. Entgegen den dringend notwendigen Maßnahmen sind jedoch nicht alle Projekte im vollen Umfang finanziert. Wissing schlägt daher die Einrichtung eines Infrastrukturfonds vor, um langfristige Investitionen in Schienen- und Straßenprojekte zu sichern. Die Union hingegen lehnt diesen Vorschlag ab und fordert geschlossene Finanzierungskreisläufe für jeden Verkehrsträger, was die Diskussion über die Finanzierungsstrategien in der Verkehrsinfrastruktur neu anheizt.

In Anbetracht der bevorstehenden Herausforderungen und der Notwendigkeit umfassender Sanierungen hat die Deutsche Bahn das Sanierungsprogramm „S3“ ins Leben gerufen, dessen Erfolg an klaren Kennzahlen gemessen wird. Dazu gehört die angestrebte Senkung der infrastrukturbedingten Verspätungen um 20 Prozent bis 2027. Das Programm wird von der Aufsicht in den kommenden Monaten konkretisiert, um die finanziellen Tragfähigkeiten der Bahn zu sichern und das Vertrauen der Kundinnen und Kunden zurückzugewinnen, das durch die aktuellen Serviceproblemen stark erschüttert wurde. Mehr Details zu den geplanten Maßnahmen sind im umfassenden Faktenblatt der Deutschen Bahn zu finden hier.

Referenz 1
www.weser-kurier.de
Referenz 2
www.deutschebahn.com
Referenz 3
www.deutschebahn.com
Quellen gesamt
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