BerlinFrankfurtFrankfurt (Oder)StudieVeranstaltungWissenschaft

Akademische Ungerechtigkeit: Warum Frauen in der Wissenschaft weiter kämpfen müssen

Am 10. Februar diskutieren Expertinnen in Berlin über die Auswirkungen des Krieges auf die Wissenschaft. Zudem finden zahlreiche Veranstaltungen zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft statt.

Am 6. Februar 2025 steht die europäische Universitätslandschaft vor spannenden Entwicklungen. In weniger als 48 Stunden endet die Vorlesungszeit des Wintersemesters 2024/25 an vielen Hochschulen. Besonders im Fokus ist die bevorstehende KIU-Vorlesungsreihe, die sich mit den Auswirkungen des Krieges auf die Wissenschaft beschäftigt. Der Vortrag von Tetiana Kostiuchenko und Tamara Martsenyuk findet am Montag, dem 10. Februar, um 18.00 Uhr im Auditorium des Grimm-Zentrums der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Der Titel des Vortrags lautet „The Effects of War on scholars and scholarship“.

Von besonderem Interesse ist der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft, der am Dienstag, dem 11. Februar, gefeiert wird. Um 15.30 Uhr wird es eine Diskussion über weibliche Karrierewege in der Wissenschaft geben, an der Rawina Trautmann und Katja Kraft teilnehmen. Diese Veranstaltung findet im Frankfurter Leibniz Institute for High Performance Microelectronics (IHP) statt, mit Anmeldeschluss am 7. Februar.

Gesellschaftliche Herausforderungen in der Wissenschaft

Trotz der begrüßenswerten Fortschritte in der Geschlechtergerechtigkeit zeigt sich, dass der Matilda-Effekt nach wie vor eine bedeutende Hürde für Frauen in der Wissenschaft darstellt. Studien belegen, dass insbesondere in MINT-Fächern, also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die Nobelpreise überwiegend an weiße Männer vergeben werden. Laut National Geographic ist dies ein deutliches Zeichen für anhaltend misogyn geprägte Sichtweisen in der Forschung.

Besonders auffällig ist die Gender Citation Gap, die zeigt, dass weibliche Forschende oft nicht in dem Maße zitiert werden wie ihre männlichen Kollegen. Malte Steinbrink, Professor an der Universität Passau, hebt hervor, dass die Zitationsrate von Frauen in der deutschen Humangeographie um fast 40 Prozent niedriger ist. Diese Ergebnisse werden in einer aktuellen Studie besprochen, die demnächst im Fachmagazin GW-Unterricht veröffentlicht wird.

Veranstaltungen in den kommenden Tagen

In der kommenden Woche stehen zahlreiche gesellschaftlich relevante Veranstaltungen auf dem Programm. So finden die Frankfurter Medienrechtstage am 12. und 13. Februar statt, die sich mit dem Thema „Medien und Wahlen“ befassen. Hier werden sowohl freie Wahlberichterstattung als auch Desinformation und Propaganda thematisiert. Der Veranstaltungsort dafür ist das Viadrina-Hauptgebäude im Senatssaal, Raum 109.

Ebenfalls am 13. Februar um 18.00 Uhr wird ein multimedialer Abend zur Oder stattfinden. Unter dem Titel „TraumaTische GegenWarten, …Oder?!“ wird der Kurzfilm „Vom Verschwinden“ sowie ein Podcast mit dem Titel „O-der Töne“ präsentiert. Diese Veranstaltung findet im Gräfin-Dönhoff-Gebäude, Raum 102, statt.

Ein weiterer wichtiger Termin ist die Kundgebung „Liebe statt Hass: Frankfurt bleibt bunt Valentinstags-Special“, die am 14. Februar um 16.00 Uhr unter dem Motto gegen Hass und für Vielfalt stattfinden wird. Veranstaltungsort ist der untere Brunnenplatz nahe dem Marktplatz Frankfurt (Oder).

Zusätzlich wird im Viadrina-Hauptgebäude eine Ausstellung über Władysław Bartoszewski gezeigt. Diese umfasst Karikaturen und Bonmots zum Anlass seines 92. Geburtstags und wird in Kooperation mit der Karl Dedecius Stiftung und dem Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies organisiert.

Die Themen rund um Gleichstellung und Sichtbarkeit in der Wissenschaft sind also auch in der kommenden Woche von großer Relevanz. Die Universität des Saarlandes hebt hervor, dass der Matilda-Effekt, benannt nach der Aktivistin Matilda Joslyn Gage, nach wie vor eine der größten Herausforderungen für Wissenschaftlerinnen darstellt. Dabei ist es umso wichtiger, dass diese Themen in der öffentlichen Diskussion bleiben und Lösungen erarbeitet werden.

Referenz 1
www.europa-uni.de
Referenz 2
www.nationalgeographic.de
Referenz 3
www.uni-saarland.de
Quellen gesamt
Web: 17Social: 45Foren: 35