
Die Berliner Verkehrsinfrastruktur steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Der Abriss und Neubau der Ringbahnbrücke der A100 soll zügig umgesetzt werden. Laut rbb24 sind die Abrissarbeiten bereits vor Ostern zur Ausschreibung geplant. Andreas Irngartinger, der technische Geschäftsführer der DEGES, hebt die Notwendigkeit kreativer Ansätze hervor, um die Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr zu minimieren. Die reine Abrissdauer ist auf drei Monate angesetzt, jedoch wird die Ringbahn nicht für diesen gesamten Zeitraum gesperrt.
Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) fordert in diesem Zusammenhang schnelle Lösungen für den Ersatzbau. Konkrete Zeitangaben für den Neubau fehlen jedoch bislang. Zudem wurde beschlossen, Schwerverkehr über 3,5 Tonnen aus dem Berliner Stadtverkehr herauszuhalten. Dies erfordert eine dauerhafte Umleitung über den Berliner Ring und die A10 im Norden zur Versorgung des Stadtgebiets.
Umleitungsstrategien und Verkehrsplanung
Der Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek kündigte bereits Vorbehaltsrouten für Umleitungen an. Für die Nahversorgung sind die Messedamm, die Königin-Elisabeth-Straße und der Spandauer Damm vorgesehen. Darüber hinaus werden zwei weitere Ausweichrouten bereitgestellt:
- Konstanzer Straße, Brandenburgische Straße, Louishamstraße, Kaiser-Friedrich-Straße, Tegeler Weg
- Sachsendamm, Martin-Luther-Straße, Kurfürstenstraße, Hardenbergstraße, Otto-Suhr-Allee
Die Busspuren und Radwege sollen erhalten bleiben, um den Rettungsdiensten Zugang zu gewährleisten. Es wurde auch betont, dass der Verkehr der Berliner Ringbahn unter der Brücke vorerst unbeeindruckt bleibt und dass sich der Schaden an der Brücke nach der Sperrung nicht ausgeweitet hat.
Risiken durch riskanten Stahl
Die Sicherheitslage in Berlin wird zusätzlich durch den Einsatz von riskantem Stahl in Brückenbauprojekten belastet. Entwicklungsstadt berichtet, dass mindestens vier Brücken, darunter die Straßenbrücke am S-Bahnhof Landsberger Allee, abgerissen werden müssen. Der verwendete Stahl stammt aus dem selben Werk wie der der Dresdner Carolabrücke, was dessen Anfälligkeit für Spannungsrisskorrosion betrifft.
Zusätzlich sind weitere Brücken im Prenzlauer Berg, etwa an der Pappelallee, Kniprodestraße und Dunckerstraße betroffen. Der Abriss der Dunckerstraßenbrücke ist für 2026 geplant, wobei die Bauzeit 15 Monate und das Budget 8,5 Millionen Euro beträgt. Die Pappelallee-Brücke hat aktuelle Planungen für 5,2 Millionen Euro, während der Neubau der Kniprodestraßenbrücke Anfang 2024 aufgrund von Ressourcenmangel verschoben wurde.
Brückeninfrastruktur und -zustand in Berlin
Die allgemeine Brückeninfrastruktur Berlins ist ein weiterer kritischer Punkt. Laut berlin.de gibt es mehr als 835 Brückenbauwerke, deren Zustand aufgrund von Verkehrslasten von großer Bedeutung ist. Viele der Brücken sind über 300 Jahre alt und denkmalgeschützt. Um den Herausforderungen im Brückenbau zu begegnen, werden in den nächsten Jahren zahlreiche Baumaßnahmen zur Sanierung oder zum Ersatz von Brücken geplant, die das Stadtbild prägen.