
Am 16. März 2025 wurde der 80-jährige Udo S. aus Bielefeld als vermisst gemeldet. Zuletzt wurde er am Sonntag gegen 12 Uhr im Bereich des Schmetterlingswegs gesehen. Udo S. wird als orientierungslos beschrieben und war bei seinem Verschwinden nicht entsprechend der Wetterbedingungen gekleidet. Er trug eine schwarze Mütze mit Island-Flagge, eine Steppjacke, dunkelblaue Jeans und blau-schwarze Schuhe. Ein Foto des Vermissten wurde von der Polizei Bielefeld veröffentlicht, um die Suche zu unterstützen.
Die Polizei hat um Hinweise zum Aufenthaltsort von Udo S. gebeten. Erkenntnisse können unter der Telefonnummer 0521 5450 an die Polizei Bielefeld weitergegeben werden. Bei der Suche nach dem Vermissten kamen am Sonntag auch Mantrailer-Hunde zum Einsatz, eine spezielle Rasse, die auf das Verfolgen von menschlichen Gerüchen trainiert ist.
Der Einsatz von Mantrailer-Hunden
Mantrailer-Hunde sind zunehmend ein unverzichtbares Werkzeug in der Vermisstensuche. Diese Hunde sind darauf trainiert, gezielt nach einzelnen vermissten Personen zu suchen. Sie können Geruchsmoleküle bis zu 36 Stunden in der Luft verfolgen, was bei der Suche nach vermissten Personen entscheidend sein kann. Die Arbeit erfolgt in einem Team aus Hunden, ihren Führern und Sicherheitsbeamten, wobei eine erfolgreiche Suche oft von den Wetterbedingungen abhängt. Optimale Bedingungen sind 15 Grad, kein Wind und kein Regen.
Die Polizei in Berlin hat ebenfalls positive Erfahrungen mit Mantrailern gemacht. Jüngst wurde ein siebenjähriger Junge in Hellersdorf vermisst, und auch dort kam ein Hundeteam zum Einsatz. Der Hund Benji fand zuvor einen vermissten 80-jährigen Mann und half so, eine potenziell lebensbedrohliche Situation zu entschärfen. Polizeioberkommissar Matthias Dahlke hebt den Wert dieser Diensthunde hervor, die nicht nur in der aktuellen Vermisstensituation, sondern auch bei der Aufklärung von Mordfällen eine wichtige Rolle spielen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und Herausforderungen
Trotz der Erfolge im Einsatz gibt es noch viele offene Fragen hinsichtlich der Arbeitsweise von Mantrailern. Wissenschaftliche Erkenntnisse über die genauen Mechanismen, die die Hunde nutzen, um Gerüche zu verfolgen, sind begrenzt. Hunde können durch das Verhalten ihrer Hundeführer beeinflusst werden, was die Ergebnisse der Suche beeinträchtigen könnte. Umweltbedingungen und die Art der Spuren stellen weitere Herausforderungen dar, da Hautschüppchen schnell austrocknen und die Verfolgung nach einer gewissen Zeit deutlich erschwert wird.
Die Erfolgsquote beim Mantrailing liegt zwischen 26 und 34 Prozent, was darauf hindeutet, dass nicht in allen Fällen eine positive Aufklärung erzielt werden kann. Dennoch setzen Familien oft große Hoffnungen in die Fähigkeiten dieser Hunde und investieren in besonderen Fällen auch in private Organisationen, die bei der Suche unterstützen können. Die Forschung und Finanzierung auf diesem Gebiet wird von Experten als notwendig erachtet, um die Methodik und den Einsatz solcher Hunde weiter zu verbessern.
Der Fall von Udo S. ist aus verschiedenen Gründen tragisch. Die Kombination aus seinem Alter, der vermuteten Orientierungslosigkeit und den ungünstigen Witterungsverhältnissen macht die Suche besonders herausfordernd. Die Polizei Bielefeld bleibt optimistisch und setzt auf die Hilfe der Mantrailer-Hunde, um Udo S. möglicherweise schnell wiederzufinden und in Sicherheit zu bringen.