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Berlin kämpft gegen Lebensmittelverschwendung: Neue Kiezboxen für alle!

Berlin startet neue Initiativen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Justizsenatorin Badenberg plant Kiezboxen und Aufklärungskampagnen, um Bürger für nachhaltige Ernährung zu sensibilisieren.

Die Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung in Berlin erhält einen neuen Impuls. Die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) plant umfangreiche Maßnahmen, um die Bürger für das Thema zu sensibilisieren. Dies umfasst die Initiative einer berlinweiten Kampagne zur Wertschätzung von Lebensmitteln sowie Bildungsprojekte in Kitas und Schulen. Jährlich landen in Deutschland rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, wobei etwa 60% aus privaten Haushalten stammen, wie rbb24 berichtet.

Im Rahmen dieser Initiative wird die „Kiezbox“ als Weiterentwicklung der Kiez-Kühlschränke eingeführt. Diese Boxen bieten Obst, Gemüse und Backwaren an, während Fisch, Fleisch und Milchprodukte aus hygienischen Gründen ausgeschlossen sind. Prototypen der Kiezbox wurden bereits auf der Grünen Woche vorgestellt, und es zeigt sich zunehmendes Interesse von Spätis an der Aufstellung solcher Boxen. Hierbei müssen die Betreiber die Lebensmittelabgabe dokumentieren und die Verzehrfähigkeit prüfen.

Klimafreundliche Ernährung als Ziel

Ein wichtiges Element zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist das Projekt „RESTLOS GLÜCKLICH“. Dieses seit 2018 laufende Programm zielt darauf ab, klimafreundliche Ernährung im Alltag zu etablieren. Es wird von mehreren Quartiersmanagements unterstützt und umfasst Themen wie gesundes Kochen, Kostenbewusstsein und den Zusammenhang zwischen Esskultur und Klimaschutz. In Workshops wird vermittelt, wie Lebensmittelabfälle reduziert und nachhaltige Kochmethoden erlernt werden können, so quartiersmanagement-berlin.

Durch diese Maßnahmen konnten nicht nur neue nachbarschaftliche Beziehungen entstehen, sondern auch das Bewusstsein für Klimaschutz und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in der Gemeinde geschärft werden. Bildungsinitiativen zielen darauf ab, das Thema für verschiedene Zielgruppen erlebbar zu machen und setzen dabei auf eine Kombination von persönlichen und digitalen Formaten.

Die nationale Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung

Das Problem der Lebensmittelverschwendung beschränkt sich nicht nur auf Berlin. Auf nationaler Ebene hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereits 2019 eine Strategie zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung verabschiedet. Ziel ist es, die Lebensmittelabfälle in Deutschland bis 2030 um 50% zu halbieren. Jährlich entstehen in Deutschland derzeit etwa 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle, wovon ein Großteil im privaten Haushalt anfällt, wie bmel erklärt.

Ein Teil der nationalen Strategie umfasst die Prüfung haftungs- und steuerrechtlicher Erleichterungen für Lebensmittelspenden, um deren Verbreitung zu fördern. Zudem sollen Dialogforen eingerichtet werden, um Reduzierungspotenziale zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu entwickeln. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, in Kooperation mit den Ländern, die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige ernährungswirtschaftliche Praxis zu verbessern.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene aktive Schritte unternommen werden, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und ein Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu schaffen. Kritiker befürchten jedoch, dass die Umsetzung der Politiken nicht reibungslos verlaufen wird, insbesondere in Bezug auf die Finanzierung verschiedener Programme in den Schulen.

Referenz 1
www.rbb24.de
Referenz 2
www.quartiersmanagement-berlin.de
Referenz 3
www.bmel.de
Quellen gesamt
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