
Das frühere Gelände des Extramarktes in Bergneustadt, ein bisher als Schandfleck bekanntes Areal an der Othestraße, könnte schon bald in ein neues Wohnprojekt umgewandelt werden. Die Stadt hat das Grundstück gekauft und plant, dort neue Wohnungen zu schaffen. Bei einer kommenden Stadtratssitzung am 12. März werden die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Freien Wählern einen gemeinsamen Auftrag an die Verwaltung verkünden. Dieser Auftrag umfasst die Prüfung einer Entwicklungsgesellschaft, die neue Wohnungen auf dem Extra-Gelände realisieren soll.
Diese Entwicklungsgesellschaft soll nicht nur auf dem Extra-Gelände tätig werden, sondern auch die Möglichkeit haben, auf städtischem Grund in Hackenberg und Wiedenest zu bauen. Die Initiatoren betonen, dass die Gesellschaft wirtschaftlich unabhängig sein soll und keine dauerhaften Zuschüsse von der Stadt benötigt. Das Hauptziel dieser Initiative ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, insbesondere für Menschen mit unteren und mittleren Einkommen, wie ältere Personen und junge Paare.
Wohnen für die Zukunft
In Deutschland wird der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum immer drängender. Schätzungen zufolge sind jährlich mindestens 400.000 neue Wohnungen notwendig, um die Nachfrage zu decken. Die Bundesregierung hat bereits deutliche Schritte unternommen, um diesem Bedarf zu begegnen. So wird etwa ein Programm zum „Klimafreundlichen Neubau“ gefördert, das seit März 2023 neue Wohnungsvorhaben unterstützt und bereits zur Förderung von etwa 83.000 Wohneinheiten beigetragen hat. Dafür stehen 762 Millionen Euro für zinsgünstige Darlehen zur Verfügung.
Zusätzlich zu den umfassenden Förderprogrammen hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) angekündigt, bis 2028 über 21,65 Milliarden Euro für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Dieses Engagement zielt darauf ab, zukunftsgerechten und barrierefreien Wohnraum zu schaffen, der den sozialen Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht wird.
Wichtige Förderprogramme
Zu den relevanten Förderprogrammen zählen unter anderem:
- Sozialer Wohnungsbau: Förderung von Mietwohnraum, der sozialen Ansprüchen genügt.
- Klimafreundliches Bauen: Unterstützung Neubauten mit strengen Treibhausgas-Emissionen.
- Wohneigentum für Familien: Vergünstigte Kredite für Familien mit geringem Einkommen.
- Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment: Start im Oktober 2024 mit zusätzlicher Finanzierung von bis zu 2 Milliarden Euro bis 2025.
- Altersgerecht Umbauen: Förderung von barrierefreien Bauprojekten mit einer Erhöhung auf 150 Millionen Euro für 2024.
Die Stärkung des Wohnungsbaus ist ein zentraler Punkt der Politik in Bergneustadt. Bürgermeister Matthias Thul unterstützt die Pläne zur Schaffung von Wohnraum und sieht dies als einen wesentlichen Bestandteil der zukünftigen Ratsarbeit an. Die neue Entwicklungsgesellschaft könnte entscheidend zur Deckung des aktuellen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum beitragen und gleichzeitig die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Stadt wahren.
Insgesamt betont die Stadt, dass durch das geplante Bauvorhaben nicht nur neue Wohnungen entstehen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot geleistet wird. Die Politik wird in der kommenden Stadtratssitzung die Weichen dafür stellen.
Für detaillierte Informationen zu den Förderprogrammen kann man die Seiten Bundesregierung und BMWSB besuchen. Für weitere Informationen über die Stadtentwicklung in Bergneustadt wird auf Kölner Stadt-Anzeiger verwiesen.