
Der Steigerturm in Kleinbautzen wird derzeit mit prachtvollen Herrnhuter Sternen beleuchtet, eine Idee, die von der Kleinbautzenerin Brigitte Auras initiiert wurde. Ursprünglich wollte sie einen Stern privat aufhängen, doch schnell fanden sich Mitstreiter, die die Vision weitertrugen. Im Rahmen eines Glühweinfestes Ende November 2024 wurden Sterne in allen vier Bögen des Turms montiert. Diese weihnachtliche Beleuchtung soll bis zum 1. Februar 2025 für festliche Stimmung sorgen, da dann eine Veranstaltung der Schirach-Bienengesellschaft stattfinden wird.
Brigitte Auras hofft, dass der Steigerturm nicht nur ein schöner Anblick ist, sondern auch zu einem Dorftreffpunkt werden könnte. Der 1925 erbaute Turm feiert in Kürze sein 100-jähriges Bestehen, was ihm eine ganz besondere Bedeutung verleiht. Um die Sterne abzunehmen, müssen die Helfer jedoch auf günstige Wetterbedingungen hoffen, da sie aus großer Höhe abgebaut werden müssen.
Über die Herrnhuter Sterne
Die Herrnhuter Sterne haben eine lange Tradition und sind ein fester Bestandteil der deutschen Weihnachtsdekoration. Ihren Ursprung haben sie in Herrnhut, Sachsen, wo Flüchtlinge aus Böhmen und Mähren 1722 eine lutherische Glaubensgemeinschaft gründeten. Diese Sterne symbolisieren den Stern von Bethlehem, der den Weg zu Jesus‘ Geburtsstätte wies. Der Brauch, Weihnachtssterne zu basteln, entwickelte sich an Internatsschulen der Brüdergemeine, har die Popularität im 19. Jahrhundert erreichte. Der erste stabile, zusammensetzbare Herrnhuter Stern wurde 1897 von Pieter Hendrik Verbeek konstruiert.
Heutzutage werden die Sterne in verschiedenen Größen und Farben, traditionell jedoch in Weiß und Rot, in der Herrnhuter Manufaktur in Handarbeit hergestellt. Jährlich entstehen dort etwa 700.000 Stück, die nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch auf Weihnachtsmärkten in Deutschland zu finden sind. Diese festlichen Elemente tragen zur weihnachtlichen Atmosphäre in der Region bei und sind in vielen sächsischen Städten und Dörfern zu sehen.
Weihnachtstraditionen in Sachsen
In Sachsen, insbesondere im Erzgebirge, sind Weihnachten und die damit verbundenen Traditionen präsent. Der Duft von Räucherkerzen, Glühwein und Christstollen weht durch die Lüfte. Auf den Straßen drehen sich Weihnachtspyramiden und leuchtende Schwibbögen erhellen die Fenster. Engel-Orchester sind bereit, um festliche Klänge zu verbreiten, während Weihnachtssterne in Gärten für zauberhafte Lichter sorgen.
Zudem sind sächsische Leckereien wie der traditionelle Christstollen und Pfefferkuchen Teil der Vorfreude auf das Fest. Interessanterweise wurde Pfefferkuchen ursprünglich als Heilmittel genutzt. Das erste überlieferte Glühweinrezept stammt aus Radebeul und fügt sich nahtlos in die reiche Tradition sächsischer Weihnachtsfeiern ein.
Die Erhaltung dieser Bräuche zeigt, wie wichtig die Gemeinschaft und das Feiern dieser besonderen Zeit für die Menschen in Sachsen ist. Von den kunstvollen Holzfiguren bis zu den festlichen Paraden der Bergmänner, die während der Saison stattfinden, ist klar, dass Weihnachten in Sachsen mehr bedeutet als nur ein Datum im Kalender.