
Die Krankenversicherung steht in Deutschland vor entscheidenden Veränderungen, die ab dem Jahr 2025 spürbare Auswirkungen auf viele Versicherte haben werden. Wie Merkur berichtet, steigen die Beiträge sowohl in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) als auch in der privaten Krankenversicherung (PKV). Dies betrifft insbesondere junge Gutverdiener, die oft darüber nachdenken, ob ein Wechsel zur PKK für sie von Vorteil wäre.
Die Voraussetzungen für einen Wechsel zur PKV sind für Beamte, Selbstständige, Studenten und Angestellte mit einem Bruttoeinkommen von über 73.800 Euro gegeben. Fundamental unterschiedlich sind die Beiträge: War die GKV-Anpassung historisch einkommensabhängig, kalkulieren die PKK-Beiträge primär nach individuellem Risiko, was bedeutet, dass Faktoren wie Gesundheitszustand und Eintrittsalter hier eine grössere Rolle spielen.
Beitragsentwicklung und Prognosen
Für 2025 gibt es bereits konkrete Prognosen zu den Beitragserhöhungen. Laut dem Wissen Private Krankenversicherung wird eine durchschnittliche Prämienerhöhung in der PKV von 12 % erwartet. Auch in der GKV steigen die Beiträge, angeheizt durch Lohnerhöhungen, die im Jahr 2024 um etwa 5 % prognostiziert sind. Die gesetzlich Versicherten müssen mit einem Zusatzbeitrag rechnen, der um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 % steigt.
In der GKV wird der Beitragssatz von ca. 14,6 % des Bruttogehalts plus kassenindividueller Zusatzbeitrag fällig. Der Höchstbetrag der GKV-Beiträge lag 2024 bei 843,53 Euro und könnte 2025 sogar um 100 Euro steigen. In der PKV hingegen zahlen Versicherte im Schnitt 623 Euro monatlich, wobei die Arbeitgeber nur die Hälfte dieser Kosten übernehmen und keine Familienmitglieder mitversichert sind.
Auswirkungen der steigenden Gesundheitsausgaben
Steigende Gesundheitsausgaben sind ein zentrales Thema sowohl in der GKV als auch in der PKV. Laut Statista hatten gesetzliche Krankenversicherungen im Jahr 2022 Ausgaben von rund 306 Milliarden Euro, was etwa 7,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Deutschlands entspricht. Krankenhausbehandlungen machen dabei den größten Teil der Ausgaben aus, mit geschätzten 94 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Ein direkter Zusammenhang zwischen Prämienhöhe und Leistungsanspruch existiert in der PKV, während dies in der GKV nur indirekt der Fall ist. Die medizinische Inflation sowie der Anstieg in Rechnungszinsen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Beitragsentwicklung, wie die Bafin-Studie zeigt. Vor einem Wechsel zur PKV sollten individuelle finanzielle Situationen betrachtet werden, insbesondere im Hinblick auf potenziell steigende Beiträge im Ruhestand.
Angesichts der steigenden Beiträge in der PKV, die sich potenziell an die Höchstbeiträge der GKV angleichen könnten, ist es für viele Versicherte ratsam, ihre langfristigen finanziellen Planungen zu überdenken. Der Standardtarif der PKK, der auf den GKV-Höchstbeitrag gedeckelt ist, wird übrigens nur von 0,6 % der Versicherten gewählt. Im Jahr 2022 wechselten rund 147.000 Personen von der GKV zur PKV, was die anhaltende Dynamik im Bereich der Krankenversicherungen verdeutlicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die GKV als auch die PKV unter dem Druck steigender Kosten und Beitragsanpassungen stehen. Die Versicherten sollten daher ihre Optionen sorgfältig abwägen, um eine fundierte Entscheidung über ihre Krankenversicherung zu treffen – sowohl in Hinblick auf gegenwärtige Kosten als auch auf zukünftige finanzielle Belastungen.