
In Brandenburg hat am Wochenende der Verkauf des beliebten Frühlingsgemüses Spargel begonnen. Der Startschuss fiel im renommierten Spargelanbaugebiet Beelitz, das sich im Landkreis Potsdam-Mittelmark befindet. Jürgen Jakobs, der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, berichtete, dass das Interesse an dem ersten Spargel in dieser Saison groß sei, allerdings wurden nur einige Hundert Kilogramm verkauft. In der Hauptsaison rechnen die Landwirte täglich mit Erntemengen von 10.000 bis 15.000 Kilogramm.
Der künftige Verkaufsanstieg ist bereits absehbar. Der Kilo-Preis für den frühen Spargel liegt zurzeit zwischen 15 und 18 Euro. Großflächige Verkaufsaktionen an Straßenständen beginnen Anfang April. Die Eröffnung des Spargelhofs Klaistow in Beelitz für Besucher fand ebenfalls am vergangenen Samstag statt, wo bereits Plätze für ein Spargel-Buffet ab dem 14. April reserviert sind. Die Tische an den Osterfeiertagen sind allerdings bereits ausgebucht.
Saisonstart und Herausforderungen
Die Spargelernte auf dem Spargelhof Kremmen in Oberhavel wird sich aufgrund der kalten Nächte und bewölkten Wetterbedingungen auf den Zeitraum vom 28. bis 30. März verschieben müssen. Ursprünglich war der Beginn auf den 25. März festgelegt. Trotz dieser Verzögerung erklärte Betriebsleiter Malte Voigts, dass die Qualität des Spargels nicht beeinträchtigt ist.
Brandenburgs Landwirte zeigen sich optimistisch für eine frühe Spargelernte, die etwa Ende März beginnen soll. Um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten, wurden Folien auf die Spargel-Dämme gelegt, nachdem das frostige Wetter beendet war. Der offizielle Saisonstart des Beelitzer Spargels wird für den 10. April erwartet. Die Ernte wird in dieser Saison voraussichtlich von rund 600 Helfern aus Rumänien und Polen unterstützt.
Änderungen im Anbau
Die Spargel-Anbaufläche rund um Beelitz hat sich seit 2018 um ein Drittel auf etwa 1.200 Hektar reduziert. Dies geschah trotz des anhaltend hohen Interesses der Verbraucher an frischem und heimischem Spargel. Weitere Herausforderungen wie ein stabiler Kostendruck im Spargelanbau sorgen dafür, dass immer mehr Landwirte aufgeben müssen. Gleichzeitig hoffen viele auf eine Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie nach dem Wechsel der Bundesregierung.
Laut den Landwirten werden die Preise für heimischen Spargel stabil bleiben; im Schnitt wird ein Kilo guter Qualität etwa zwischen 10 und 12 Euro kosten. Zu den bevorstehenden Ostertagen könnten die Preise jedoch auf etwa 15 Euro pro Kilo steigen. Diese Preisentwicklungen sind nicht nur auf die Nachfrage, sondern auch auf die Qualität des Spargels zurückzuführen, die zahlreiche Merkmale aufweist, darunter glänzende, pralle Stangen mit geschlossenen Köpfen und einem angenehmen Duft.
Die Spargelernte an sich ist eine komplexe Angelegenheit. In Deutschland dauert die Spargelsaison traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni. Dies steht im Einklang mit der allgemeinen Verwendung des Spargels, der in der deutschen Küche sehr geschätzt wird. Im Jahr 2022 betrug der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland 1,4 kg frischer Spargel, und die verwendete Anbaufläche betrug insgesamt 20.370 Hektar, was etwa 17% der Gemüseanbaufläche entspricht.
Für die optimale Produktion benötigt Spargel einen leichten, sandigen Boden und muss sorgfältig behandelt werden. Die Ernte erfolgt in der Regel manuell und ist sehr arbeitsintensiv, wenngleich Maschinen zunehmend bei der Ernte eingesetzt werden. Nach der Ernte sollte der Spargel innerhalb von zwei Stunden gekühlt werden, um die höchste Qualität zu sichern.
Insgesamt ist die Spargelernte für Brandenburg und speziell für die Region Beelitz von bedeutender wirtschaftlicher Relevanz. Trotz der Herausforderungen, die mit dem Anbau verbunden sind, bleibt die Vorfreude auf die diesjährige Spargelzeit ungebrochen.
Für detaillierte Informationen über die Spargelpreise und Erntezeit verweist MAZ-Online, während RBB24 zusätzliche Informationen zu den klimatischen Bedingungen anbietet. Für tiefere Einblicke in den Spargelanbau lohnt sich ein Besuch der Seite von Landwirtschaft.de.