
Am 18. April 2025 jährt sich die Eröffnung der Landesgartenschau in Landau zum zehnten Mal. Vor einem Jahrzehnt, unter der Leitung des damaligen Oberbürgermeisters Hans-Dieter Schlimmer, wurde das Event eröffnet. Die Festlichkeiten begannen mit einem ökumenischen Gottesdienst und zogen viele Hundert Menschen an. Trotz des schönen, aber kalten Wetters fanden die Feierlichkeiten auf dem weitläufigen Ausstellungsgelände von 270.000 Quadratmetern statt.
Die Gartenschau, die wegen Bombenfunden um ein Jahr verschoben werden musste, stellte nicht nur ein großes Fest dar, sondern auch einen bedeutenden Impuls für die Stadtentwicklung. Schlimmer bezeichnete die Veranstaltung als „Turbolader für die Stadtentwicklung“. Am Ende der 185 Tage dauernden Gartenschau kamen über 823.400 Besucher, die das große Angebot und die neuen Räume der Stadt erkundeten.
Langfristige Effekte der Gartenschauen
Insgesamt wurden im Rahmen der Landesgartenschau in Landau etwa 1.000 Bäume gepflanzt. Mit Investitionen von über 35 Millionen Euro, von denen 12,4 Millionen Euro aus Landaus Eigenanteil stammten, hat das Projekt nachhaltige Veränderungen hervorgebracht. Fertiggestellt wurden moderne Mehrfamilienhäuser und denkmalgeschützte Ensembles, die den Wohnraum in der Stadt bereichern. Doch trotz dieser positiven Entwicklungen, endete das Großereignis mit einem Defizit von 4,5 Millionen Euro.
Die Erfahrungen aus Landau liegen im Trend der Gartenschauen in Deutschland, die seit über 50 Jahren regelmäßig stattfinden. Die Veranstaltungen zielen darauf ab, Städte zu revitalisieren und die Lebensqualität zu erhöhen. Laut abes-online.com setzen Gartenschauen wichtige Impulse für Stadtentwicklungsziele, indem sie nicht nur touristische Anziehungspunkte schaffen, sondern auch langfristige städtebauliche Verbesserungen fördern.
Allerdings sind nicht alle Kommunen in der Lage, die hohen Kosten einer Landesgartenschau zu tragen. Einige Städte, wie Schweinfurt und Penzberg, haben sich von der Ausrichtung zurückgezogen, wobei finanzielle Engpässe und steigende Kosten wegen der Inflation und der Energiekrise angeführt wurden. Die Bayerische Staatszeitung weist darauf hin, dass trotz des anhaltenden Interesses an Gartenschauen, einige Kommunen Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Mittel aufzubringen.
Künftige Herausforderungen und Chancen
Das Interesse an zukünftigen Landesgartenschauen bleibt jedoch ungebrochen. So ist etwa die Stadt Nürnberg bereits mit der Planung ihrer Gartenschau 2030 beschäftigt, um die Stadt widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu gestalten. In Bayern wurden die Fördersummen erhöht, sodass Kommunen jetzt bis zu sieben Millionen Euro erhalten können, was die Attraktivität der Veranstaltungen steigert.
Um jedoch den Erfolg dieser Projekte zu sichern, ist eine breite Unterstützung vor Ort unerlässlich. Bürgerbeteiligung und offene Kommunikation über die Planung sind entscheidend. Trotz der Herausforderungen bieten Landesgartenschauen weiterhin die Möglichkeit, Städte zu transformieren und ihre Attraktivität zu steigern. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Furth im Wald, die nach der Ausrichtung ihrer Gartenschau mit einem „gewaltigen Schub“ für die Stadtentwicklung rechnet. Auch im Hinblick auf die städtebaulichen Förderungen wird der Druck auf die Kommunen wachsen, innovative Konzepte zu entwickeln, die sowohl nachhaltig als auch kosteneffektiv sind.
Insgesamt zeigt die Bilanz der Gartenschauen, dass sie nicht nur ein Fest der Natur und des Gärtnerns darstellen, sondern auch ein bedeutendes Werkzeug der Stadtentwicklung sind. Die Anforderungen an die Städte werden steigen, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sie diesen Herausforderungen in den kommenden Jahren begegnen werden.