
Die Universität Würzburg und der Staatliche Hofkeller haben eine spannende Kooperation ins Leben gerufen: den ersten gemeinsamen UniWein. Mit der Einführung des UniWeins 2024, einem Silvaner, bringt die Universität nicht nur einen neuen Wein auf den Markt, sondern initiiert auch eine jährlich erscheinende limitierte Sammler-Edition. Dieser Silvaner, der sich durch seinen aromatischen und modernen Ausbau auszeichnet, ist ab sofort im Uni-Shop, im Hofkeller sowie in ausgewählten Fachgeschäften erhältlich. Das Etikett dieser Edition ziert ein bedeutendes Bauwerk der Julius-Maximilians-Universität (JMU) – die historische Alte Universität und die Neubaukirche sind die Motive des UniWeins 2024, was den Bezug zur universitären Tradition weiter verstärkt. Die Rückkehr zu einem eigenen UniWein ist bemerkenswert, denn die JMU hat in der Vergangenheit bereits Weine ins Leben gerufen, zuletzt im Jahr 2018.
Die Entstehung des UniWeins ist tief in der Geschichte der Julius-Maximilians-Universität verwurzelt. Die Universität wurde auf Initiative von Fürstbischof Johann von Egloffstein als „Hohe Schule zu Würzburg“ gegründet, um den Bedarf an Juristen und Klerikern zu decken und wirtschaftlichen Aufschwung durch Zuzug von Lehrpersonal und Studenten zu fördern. Ab 1582 wurde die Universität von Julius Echter von Mespelbrunn mit Grundbesitz, einschließlich Weinbergen, ausgestattet. Diese historische Verbindung zur Weinproduktion ist ein bemerkenswertes Erbe, das nun durch den UniWein neu belebt wird. Historisch gesehen gehörten die Weingüter der Universität jedoch auch zu den Gütern, die 1821 durch den bayerischen Staat entzogen wurden, als dieser die Herrschaftsrechte der Universität aufhob.
Weinbau in Würzburg
Die Weinbaugeschichte in der Region Würzburg ist lang und bedeutend. Schon im Jahr 278, während der Herrschaft von Kaiser Probus, wurden die ersten Weinreben am Rhein eingeführt. Der erste urkundliche Hinweis auf den Weinanbau in Würzburg findet sich in der Würzburger Markbeschreibung von 779. Im Lauf der Jahrhunderte hat der Weinbau in Stadt und Landkreis Würzburg eine zentrale Rolle sowohl kulturell als auch wirtschaftlich eingenommen. Rund 80 % der angebauten Frankenweine sind Weißweine, wobei Silvaner eine der Hauptsorten darstellt.
Die Trauben für den neuen UniWein stammen aus der als hochwertig bekannten Weinregion Franken. Hier produzieren mehrere renommierte Weingüter, darunter das Bürgerspital und das Juliusspital, ausgezeichnete Weine. Der Silvaner, der jetzt unter dem Namen UniWein auf den Markt kommt, ist nicht nur eine wiederkehrende Tradition der Universität, sondern auch Teil eines größeren kulturellen Erbes, das mit dieser Region verbunden ist. Besonders das Bürgerspital hat eine bedeutende Rolle im Weinanbau gespielt und war ebenfalls für seine Reinheitsgebote bekannt, die bereits 1460 erlassen wurden.
Mit der Einführung des UniWeins 2024 wird nicht nur ein hochwertiger Silvaner angeboten, sondern gleichzeitig auch die reiche Geschichte und Tradition der Universität und des Weinbaus in Würzburg gefeiert. Dieser Wein verkörpert eine Brücke zwischen Wissenschaft und Weinkultur, die treffend die Verbindungen beider Sphären widerspiegelt.
Für Weinliebhaber und Sammler wird der UniWein ein besonderes Highlight sein, da er nicht nur als Genussmittel dient, sondern auch als Spiegel der Geschichte und Identität der Universität Würzburg und der Region Franken fungiert.
uni-wuerzburg.de
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wuerzburgwiki.de