
Professor Ekhard Salje, ein angesehener Physiker und Geowissenschaftler, ist am 24. Februar 2025 im Alter von 78 Jahren in England verstorben. Geboren am 26. Oktober 1946 in Hannover, prägte er die akademische Landschaft über Jahrzehnte hinweg durch eindrucksvolle Forschungen und deutliche Impulse an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) sowie an weltweit renommierten Institutionen.
Salje war seit Oktober 2011 Mitglied des Universitätsrats der JMU und führte von Oktober 2015 bis September 2019 als Vorsitzender die Geschäfte des Gremiums. Seine Verdienste wurden 2019 mit der Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät gewürdigt, gefolgt von der Ernennung zum Ehrensenator im Jahr 2020. Diese Auszeichnungen spiegeln sein Engagement und seine strategischen Fähigkeiten wider, die er in die Entwicklung der Universität einbrachte.
Akademische Laufbahn und Forschung
Nach dem Abschluss seiner Doktorarbeit im Jahr 1972 über Quantenoptik und der Habilitation im Jahr 1975, was ihn zum jüngsten Professor an der Universität Hannover machte, wechselte Salje an das Institut für Mineralogie und Kristallographie. Hier erforschte er die Eigenschaften von Kristallen, die aus wässriger Lösung entstehen. 1985 nahm er eine Professur an der Universität Cambridge an, wo er sich intensiv mit Raman-Spektroskopie und Elektronenmikroskopie beschäftigte. Von 1998 bis 2008 war er Fakultätsleiter für Geowissenschaften und von 2001 bis 2008 Präsident des Clare Hall Colleges – der erste Deutsche, der diese Rolle übernahm. Diese internationalen Stationen bereicherten sein Profil erheblich und führten zu über 600 veröffentlichten Arbeiten.
Saljes Forschung trug zur Gründung des Siebold Collegium Institute for Advanced Studies (SCIAS) bei und unterstützte die Exzellenzstrategie der JMU. Sein wissenschaftlicher Beitrag und seine Innovationskraft wurden mit dem Humboldt-Forschungspreis im Jahr 2000, dem Bundesverdienstkreuz im Jahr 2006 sowie der Auszeichnung als Ritter des Ordens der Palmes Académiques gewürdigt. Weiterhin wurde er 2010 Mitglied der Königlichen Akademie für Kunst und Wissenschaft in Barcelona.
Einfluss auf die Wissenschaft
Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine große Lücke in der Wissenschaftsgemeinschaft. JMU-Präsident Paul Pauli bezeichnete Salje als eine treibende Kraft, die nicht nur das akademische Umfeld an der JMU, sondern auch darüber hinaus entscheidend geprägt hat. Pauli würdigte sein Engagement und strategisches Denken, die für die Entwicklung der Universität von großer Bedeutung waren.
Saljes Lebenswerk steht exemplarisch für die Eigenschaften, die für eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft entscheidend sind: Durchhaltevermögen, Selbstdisziplin und eine hohe intrinsische Motivation. Diese Eigenschaften sind auch heute noch Grundpfeiler für angehende Wissenschaftler. Der Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2021 hebt hervor, dass eine Begeisterung für wissenschaftliches Arbeiten, Ausdauer und Frustrationstoleranz notwendig sind, um im komplexen und oft herausfordernden Universitätsbetrieb erfolgreich zu sein. Darüber hinaus spielen regelmäßig veröffentlichte Forschungsergebnisse und die Bereitschaft, international mobil zu sein, eine zentrale Rolle für die wissenschaftliche Karriere.(academics.de)
Das Erbe von Ekhard Salje wird in den vielen beeinflussenden Forschungen und den positiven Veränderungen, die er in der akademischen Welt bewirkt hat, weiterleben. Sein Vermächtnis wird sowohl an der JMU als auch in der internationalen Forschungsgemeinschaft gewürdigt bleiben.