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Kirchheim am Ries: Traum vom neuen Ortskern am Bretzge-Areal begraben!

Kirchheim am Ries plant, den Ortskern attraktiver zu gestalten. Wegen hoher Schulden und sinkender Zuweisungen muss das Vorhaben jedoch verschoben werden. Was bedeutet das für die Gemeinde?

In Kirchheim am Ries wird der Traum einer ansprechenden Ortsmitte am Bretzge-Areal vorerst begraben. Die Gemeinde muss aufgrund finanzieller Engpässe und gestiegener Kosten zahlreiche geplante Projekte auf Eis legen. Bürgermeister Danyel Atalay erklärte, dass die Finanzierung vor dem Hintergrund von erhöhten Aufwendungen, insbesondere einer gestiegenen Kreisumlage, immer schwieriger wird. Die Kreisumlage, die als Instrument zur Verteilung von Finanzmitteln zwischen dem Landkreis und den Gemeinden fungiert, erfordert von Kirchheim am Ries eine Mehrbelastung von 185.000 Euro. Dies belastet den ohnehin angeschlagenen Haushalt der Gemeinde stark, berichtet die Schwäbische Post.

Ein weiterer Faktor, der die finanzielle Situation der Gemeinde verschärft, sind die sinkenden Zuweisungen durch den Finanzausgleich. Laut Bürgermeister Atalay reduzieren sich diese um rund 77.000 Euro infolge der Ergebnisse des Zensus 2022. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang an Zuweisungen für die Kinderbetreuung, die aufgrund einer geringen Kinderzahl einen Verlust von weiteren 55.000 Euro verzeichnen müssen. Atalay unterstreicht, dass diese Umstände die Gemeinde zunehmend zwingen, mehr Aufgaben mit weniger Unterstützung zu bewältigen.

Haushalt und Verschuldung

Der Ergebnishaushalt von Kirchheim am Ries zeigt ein negatives Ergebnis von 333.000 Euro, ist jedoch genehmigungsfähig. Für 2025 ist eine Kreditermächtigung von 380.000 Euro im Haushalt eingeplant. Zudem wurde im Januar 2025 ein Kredit in Höhe von 500.000 Euro aus der Kreditermächtigung des Vorjahres aufgenommen. Dies führt zu einem Schuldenstand von 1.432.680 Euro zu Beginn des neuen Haushaltjahres. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt Ende 2025 voraussichtlich bei 1.223 Euro pro Einwohner, mit einer Prognose von 955 Euro bis Ende 2028.

Insgesamt sind für 2025 Investitionen in Höhe von 4.386.200 Euro vorgesehen, insbesondere für den Glasfaserausbau sowie die Sanierung der Herrenstraße und Langen Straße. Trotzdem muss der Traum eines attraktiven Ortsmittelpunkts am Bretzge-Areal letztendlich aufgegeben werden. Die Gemeinde sieht sich gezwungen, Projekte vorzufinanzieren, bevor Zuschüsse eintreffen, was zusätzliche finanzielle Engpässe mit sich bringt.

Ausblick und neue Strategien

Die Rücklagen der Gemeinde werden bis Ende 2025 auf nur noch 158.000 Euro sinken, was die dringende Notwendigkeit unterstreicht, neue Finanzierungslösungen zu finden. Für das Jahr 2026 besteht jedoch Zuversicht, dass sich die finanzielle Situation verbessern könnte. Dafür ist es notwendig, dass der Landkreis seinen Finanzbedarf transparent ermittelt und die Interessen der Gemeinden angemessen berücksichtigt, wie gesetzlich gefordert. Dies ist besonders wichtig vor dem Hintergrund der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Kreisumlage.

Die Herausforderung bleibt bestehen, die finanziellen Bedürfnisse der Gemeinden adäquat zu erfassen. Der Landkreis muss vor der Festlegung seiner finanziellen Ansprüche eine Gesamtbetrachtung des Bedarfs aller Gemeinden anstellen, um eine faire Verteilung der Mittel zu gewährleisten. Herangehensweisen, die den Gemeinden wenig Spielraum lassen und deren Bedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigen, könnten rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wie ein Fall zeigt, den OpenJur dokumentiert hat.

Die zukünftige Entwicklung der finanziellen Rahmenbedingungen bleibt abzuwarten. Die Hoffnung auf eine Entlastung und Unterstützung bei der Realisierung dringend benötigter Infrastrukturprojekte bleibt jedoch zentral für die Gemeinde und ihre Bewohner.

Weitere Informationen über die kommunalen Umlagen und deren Auswirkungen auf die finanzielle Infrastruktur finden Sie auf Kommunalbrevier.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
openjur.de
Referenz 3
www.kommunalbrevier.de
Quellen gesamt
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