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Frau in Würzburg nachts belästigt – Polizei sucht Zeugen!

Würzburg: Eine 28-jährige Frau wurde am 5. April 2025 in der Innenstadt sexuell belästigt. Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise auf den unbekannten Täter geben können.

Am Samstagabend, den 5. April 2025, ereignete sich am Willy-Brandt-Kai in Würzburg ein erschreckender Vorfall. Eine 28-jährige Frau wurde dort sexuell belästigt, als ein unbekannter Täter ihr folgte und in unmittelbarer Nähe masturbierte. Der Vorfall geschah gegen 21.45 Uhr und führte zu einer sofortigen Fahndung durch mehrere Polizeistreifen, die jedoch ohne Erfolg blieb.

Der Täter wird auf ein Alter zwischen 35 und 40 Jahren geschätzt, ist circa 1,70 bis 1,80 Meter groß und von schlanker Statur. Er hat kurze, helle Haare und einen hellen Vollbart. Bekleidet war er mit einer schwarzen kurzen Hose, einem schwarzen Pullover und dunklen Schuhen. Zudem trug er einen Rucksack. Die Frau flüchtete über die Sanderglacisstraße in die Huttenstraße. Die Polizei bittet alle möglichen Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0931/457-2210 zu melden, um Hinweise zur Identifizierung des Täters zu erhalten, wie infranken.de berichtet.

Gesellschaftliche Hintergründe

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die alarmierende Realität von Gewalt gegen Frauen. Laut der Dunkelfeldstudie des Bundeskriminalamtes, die 2020 durchgeführt wurde, erlebten sechs Prozent der befragten Frauen (ab 16 Jahre) im letzten Jahr strafrechtlich relevante Sexualdelikte. Nur ein Prozent dieser Delikte werden tatsächlich angezeigt. Besonders erschreckend ist die geringe Anzeigequote bei bestimmten Formen von sexualisierter Gewalt, wie dem „Zeigen von Geschlechtsteilen“, das nur zu 0,6 Prozent zur Anzeige kommt. Bei Missbrauch oder Vergewaltigung liegt die Anzeigequote bei knapp zehn Prozent, wie frauen-gegen-gewalt.de feststellt.

Die Dunkelfeldstudie erfasst die Erfahrungen von über 46.000 Menschen und zeigt, dass Gewalt- und Sexualdelikte überwiegend von Männern begangen werden. So sind 91 Prozent der Körperverletzungen und 95 Prozent der Sexualdelikte in der Regel männliche Täterschaft. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, das Sicherheitsgefühl der Frauen zu stärken und die Rahmenbedingungen zu verbessern, unter denen sie sich in der Öffentlichkeit bewegen.

Die gesamtgesellschaftliche Diskussion über sexuelle Belästigung und Gewalt gegen Frauen ist aktueller denn je. Die Vorfälle wie in Würzburg sind Mahnmale, die den Handlungsbedarf unmissverständlich unterstreichen. Die Polizeibehörden und die Gesellschaft insgesamt müssen zusammenarbeiten, um nicht nur die Straftaten zu verfolgen, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Referenz 1
www.infranken.de
Referenz 3
www.frauen-gegen-gewalt.de
Quellen gesamt
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