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Berufungsverhandlung für mutmaßliche Querdenker beginnt in Würzburg!

In Unterfranken beginnt am 4. Februar 2025 die Berufungsverhandlung gegen mutmaßliche Querdenker, die wegen gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr verurteilt wurden. Wie geht es weiter?

In Unterfranken hat ein Berufungsprozess gegen zwei mutmaßliche Aussagen bekannt gewordene Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen begonnen. Die Berufungsverhandlung fand am 4. Februar 2025 vor dem Landgericht Würzburg statt. Angeklagt sind ein 40-jähriger Mann und eine 63-jährige Frau, die im Januar 2021 auf dramatische Weise gegen die Maßnahmen protestierten. Sie hatten angeblich gleich mehrere Planen über ein Bahngleis gespannt, um ihren Unmut auszudrücken. Darauf zu sehen waren provozierende Botschaften wie „Achtung Gleisbruch 2km“ und „Diesmal Fake“.

Der Vorfall, der zu ihrem ersten Urteil führte, ereignete sich in der Nähe der Bahnstrecke Gemünden-Waigolshausen. Ein ICE mit 62 Passagieren durchquerte eine der Plakatkonstruktionen, die etwa eine Größe von 1,50 x 4,50 Metern hatten. Laut dem Bericht von pnp.de gab es glücklicherweise keine Verletzten. Das Amtsgericht Gemünden hatte die Angeklagten wegen fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Nötigung verurteilt. Der Mann erhielt eine Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten, während die Frau zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten verurteilt wurde.

Berufung und gesellschaftlicher Kontext

Beide Angeklagten und die Staatsanwaltschaft legten gegen das Urteil Berufung ein. Ursprünglich sollte die erste Berufungsverhandlung bereits im April 2024 stattfinden, musste jedoch aufgrund erforderlicher Nachermittlungen und eines Sachverständigengutachtens ausgesetzt werden. Der 40-Jährige bestritt, die Tat begangen zu haben, während die 63-Jährige sich zu den Vorwürfen nicht äußerte. Dieser Fall ist symptomatisch für die Radikalisierung innerhalb der Querdenken-Bewegung, die während der Pandemie an Dynamik gewann und sich zunehmend auch in gewaltsamen Aktionen äußert.

Die Querdenken-Bewegung, die im Kontext der Corona-Pandemie aufkam, umfasst eine heterogene Gruppe von Menschen. Von besorgten Bürgern bis hin zu rechtsextremen Akteuren spiegelt sich ihre Einstellung in einer Mischung aus anti-demokratischen Tendenzen und Verschwörungstheorien wider. Laut bpb.de schlossen sich Demonstranten zusammen, um gegen die staatlichen Maßnahmen zu protestieren. Diese Proteste wurden immer wieder mit Begriffen wie „Frieden“, „Freiheit“ und „Diktatur“ aufgeladen, um den eigenen Ansichten Gewicht zu verleihen.

Radikale Strömungen und Verschwörungstheorien

Studien zeigen, dass insbesondere Personen, die soziale Ausgrenzung empfinden oder einen geringen Bildungshorizont haben, anfälliger für das Glauben an Verschwörungstheorien sind. Diese Theorien negieren häufig den Zufall und geben den Gläubigen ein Gefühl von Kontrolle über randständige Ereignisse. In der aktuellen politischen Situation ist die Ablehnung der Corona-Impfung und der Maßnahmen auch durch die Verbreitung von Alternativmedizin und einem allgemeinen Misstrauen gegenüber der Wissenschaft zu erklären, was von nationalgeographic.de als besorgniserregende Tendenz identifiziert wird.

Mit der Coronakrise entblätterte sich ein neues Spielfeld für rechtsextreme Akteure, die die Unsicherheit und Verzweiflung vieler Menschen ausnutzten. Protestversammlungen gaben ihnen eine Plattform, um ihre Ansichten zu verbreiten und die Gesellschaft weiter zu polarisieren. Diese Entwicklungen werfen die drängende Frage auf, wie mit diesen Geisteshaltungen umgegangen werden sollte – nicht nur in der politischen Arena, sondern auch im persönlichen Umfeld.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
www.nationalgeographic.de
Quellen gesamt
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