
Julian Weigl, der Kapitän von Borussia Mönchengladbach, steht vor einem richtungsweisenden Spiel gegen den FC Bayern. Der 27-jährige defensive Mittelfeldspieler, der zuvor jüngster Kapitän von 1860 München war und für Borussia Dortmund sowie Benfica Lissabon spielte, sieht die bevorstehende Partie mit Optimismus. Gladbach rangiert aktuell auf dem achten Platz in der Bundesliga. Trotz eines schwierigen Saisonstarts, bei dem gute Leistungen nicht mit entsprechenden Ergebnissen belohnt wurden, gelang den Fohlen ein bemerkenswerter 4:1-Sieg gegen Werder Bremen, der als Wendepunkt der Saison betrachtet wird.
In den zwei folgenden Partien feierte Gladbach die ersten zwei Siege nacheinander seit März 2022, womit Weigl und seine Mitspieler das Selbstvertrauen stärken konnten. „Die Heimstärke ist entscheidend“, so Weigl, der betont, wie wichtig es ist, sich nicht von den Erwartungen der Außenwelt beeinflussen zu lassen berichtet.
Persönliche Erfahrungen und Herausforderungen
Weigl spricht offen über seine Erfahrungen als Profi, die ihn stark gefordert haben. Er hat verschiedene Extremsituationen erlebt, darunter den Anschlag auf den BVB-Bus und die Überforderung durch die Öffentlichkeit, insbesondere seit seiner Zeit in Lissabon, wo ihn das Publikumsinteresse zunehmend belastete. „Ich habe das Interesse damals unterschätzt“, erklärt er, vor allem, als seine Tochter auf einem Spielplatz gefilmt wurde. Diese Erlebnisse haben ihn dazu veranlasst, seine Kinder möglichst aus der Öffentlichkeit herauszuhalten.
Professionelle Hilfe hat Weigl ebenfalls in Anspruch genommen, um mit den Höhen und Tiefen des Profisports umzugehen. Er betont die Wichtigkeit eines stabilen Umfelds, das ihm Halt gibt, insbesondere in Zeiten von Unsicherheiten. Diese Unterstützung ist in der heutigen, oft druckvollen Fußballwelt unerlässlich.
Der Weg eines Fußballprofis
Weigl, geboren am 8. September 1995, begann seine Karriere bei 1860 München und gab dort sein Debüt in der 2. Bundesliga. Mit 18 Jahren wurde er zum jüngsten Kapitän des Vereins ernannt, was jedoch nicht ohne Herausforderungen blieb. Ein negativer Vorfall führte dazu, dass er von dieser Rolle entbunden und in die zweite Mannschaft versetzt wurde. Nach seiner Zeit in München wechselte er zu Borussia Dortmund, wo er schnell an Erfahrung und Ruhm gewann informiert.
Nach einem erfolgreichen Kapitel in Dortmund, wo er sich bis zu einer schweren Verletzung im Jahr 2017 behaupten konnte, führte sein Weg zu Benfica Lissabon und schließlich zurück zu Gladbach, wo er nach einer Ausleihe im Mai 2023 fest verpflichtet wurde.
Psychologische Aspekte im Fußball
Die Herausforderungen, die Weigl beschrieben hat, sind nicht einzigartig. Professionelle Sportpsychologie nimmt im Fußball immer mehr an Bedeutung zu, auch wenn viele Vereine, einschließlich der Bundesliga, immer noch zögern, diese Fachkräfte zu beschäftigen. Der FC St. Pauli hat kürzlich klar gemacht, dass er einen Sportpsychologen sucht, um Spieler zu unterstützen, ihre Leistungen zu steigern und eine gemeinsame Teamdynamik zu entwickeln erwähnt.
Uwe Stöver, Sportchef von St. Pauli, betont, dass es wichtig ist, aus Einzelspielern ein funktionierendes Team zu formen. Der Zugang zur Sportpsychologie ist häufig problemorientiert, um spezifische Herausforderungen zu identifizieren und Lösungen zu finden. In dieser Hinsicht bleibt Weigl ein Vorbild, da er die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit im Profisport aktiv anspricht.