
In den vergangenen Tagen haben die Beschäftigten von DHL und der Deutschen Post in mehreren Städten Deutschlands aufgrund von Warnstreiks auf sich aufmerksam gemacht. Die Gewerkschaft Verdi ruft seit drei Tagen zu dieser Maßnahme im Tarifkonflikt auf, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Am Donnerstag sind die Beschäftigten in ausgewählten Paketzentren in Städten wie Köln, Krefeld, Herford und Lahr zur Arbeitsniederlegung aufgerufen worden, was bemerkenswerte Auswirkungen auf die Zustellung von Paketen hat. Verdi fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent sowie zusätzliche Urlaubstage. Laut der Gewerkschaft sind diese Forderungen eine Reaktion auf die steigende Inflation und die wachsende Arbeitsbelastung der Mitarbeiter. Dennoch hat die Deutsche Post diese Anforderungen als wirtschaftlich nicht tragfähig zurückgewiesen, da sie auf sinkende Briefmengen und einen hohen Investitionsbedarf verweisen.
Bereits in den ersten beiden Tagen der Warnstreiks legten etwa 13.000 Beschäftigte von DHL die Arbeit nieder. Bislang blieben schätzungsweise vier Millionen Pakete aufgrund der Streiks liegen. An den betroffenen Standorten wird in der kommenden Zeit mit Verzögerungen bei der Paketzustellung gerechnet. In Bayern sind beispielsweise rund 1000 Mitarbeiter in der Zustellung ebenfalls zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. 49 Betriebsstellen sind betroffen, in Gebieten wie Günzburg und Germering sind kaum Briefe und Pakete ausgeliefert worden. Dies ist der zweite Warnstreiktag in Folge, nachdem bereits am Dienstag in 33 größeren Städten zur Arbeitsniederlegung aufgerufen worden war.
Verhandlungsstand und Zukunftsausblick
Bisher gab es in der letzten Verhandlungsrunde keine greifbaren Ergebnisse, was die Situation für die Beschäftigten nicht erleichtert. Die Deutsche Post gibt an, dass der Spielraum für Lohnerhöhungen als „sehr gering“ angesehen wird, da die Firma wirtschaftliche Herausforderungen bewältigen muss. Die Verhandlungen sollen am 12. Februar fortgesetzt werden, wobei die Post ein neues Angebot in Aussicht stellt. Verdi hingegen kritisiert die Warnstreiks nicht nur als notwendig, sondern als einen legitimen Weg, um auf die Probleme aufmerksam zu machen, die zulasten der Kunden gehen.
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind ebenfalls ein Thema, das in diesem Zusammenhang erwähnt werden sollte. Diese Verhandlungen beginnen bald in Potsdam, und die Gewerkschaften warnen dort vor einem möglichen „Kollaps“ des öffentlichen Dienstes. Auch hier werden Lohnsteigerungen gefordert, um den Mangel an Beschäftigten von rund 500.000 Mitarbeitern zu bekämpfen. Die Mehrheit dieser Beschäftigten ist nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) angestellt. Die Arbeitgeberseite hingegen lehnt hohe Forderungen ab und spricht von erheblichen Zusatzkosten.
Die bevorstehenden Verhandlungen sowie die aktuellen Warnstreiks zeigen deutlich die angespannten Arbeitsverhältnisse, unter denen die Beschäftigten bei DHL, Deutscher Post und im öffentlichen Dienst leiden. Die Situation bleibt angespannt, während die Gewerkschaften weiterhin für ihre Ziele kämpfen.