
Am 19. Februar 2025 stehen die Bundestagswahlen im Wahlkreis 223 an, der in der Landeshauptstadt München und Umgebung liegt. In diesem Wahlkreis treten mehrere Kandidaten von nicht im Parlament vertretenen Parteien und Gruppierungen an, deren Chancen auf den Einzug als gering gelten. Insbesondere die Freien Wähler, die Basis, die Tierschutzpartei, Die Partei, die Bayernpartei und Volt schicken jeweils eigene Bewerber ins Rennen.
Die Freien Wähler setzen auf Rolf Jürgen Hofmann. Der 61-jährige dreifache Familienvater hat sich vor einem Jahr der Partei angeschlossen und ist motiviert durch die Bauern-Proteste. Er beschreibt sich als „bürgerlich-liberal“ und hebt Bürokratieabbau sowie Klimaschutz als zentrale Punkte seiner Agenda hervor. Besonders kritisiert er den Autobahnausbau und die bestehenden Sicherheitsrichtlinien. Hofmann fordert zudem eine Anreizpolitik vom Bund, um Klimaschutz effektiver zu gestalten.
Kandidaten im Detail
Manfred Helmers von der Basis ist 60 Jahre alt und Installateurmeister aus Geltendorf. Seine politische Aktivität begann im Herbst 2021 während einer Veranstaltung gegen den Lockdown. Helmers legt Wert auf mehr Bürgerbeteiligung und übt Kritik an Steuerverschwendung und der Intransparenz staatlicher Institutionen. Er schlägt eine Kaution von 20.000 Euro für Einreisewillige vor, die durch Arbeitsleistung abbezahlt werden kann. Weitere bemerkenswerte Äußerungen zeigen sein geringes Verständnis für die Proteste gegen Rechtsextremismus, wobei er sich auf soziale Medien stützt, um Informationen zu beziehen.
Die Tierschutzpartei präsentiert Sabine Hahn, eine 59-jährige ehemalige Tierärztin aus Wörthsee. Zuvor war sie bayerische Landesvorsitzende der „V-Partei³“ und verfolgt die Politik mit Mitgefühl sowie den Erhalt von Ökosystemen. Sie steht technischen Lösungen wie Windrädern kritisch gegenüber und sieht den Tierschutz als ein zentrales Anliegen.
Christoph Raab von Die Partei bringt seine Erfahrung als Mitglied des Landsberger Kreistags mit, wo er seit fünf Jahren aktiv ist. Der 48-Jährige, einst Theater- und Filmregisseur, lebt in Kinsau und betont die notwendige Transparenz zwischen Wählern und Politik. Mit Humor geht er in die politischen Auseinandersetzungen und spricht sich gegen den Bau eines neuen Landratsamts aus.
Markus Wagner, 44 Jahre alt und Oberstudienrat, engagiert sich seit vier Jahren in der Bayernpartei auf verschiedenen Vorstandspositionen. Er fordert mehr Rechte für Bayern im Bundestag und kritisiert, dass bayerische Interessen vernachlässigt werden. Wagner spricht auch Migranten an und fordert den Ausbau des finanzierbaren Wohnraums.
Volt wird von dem 59-jährigen Titus Muschik vertreten, einem Kranken- und Altenpfleger aus Germering. Muschik, der seit einem Jahr Mitglied von Volt ist, setzt sich aktiv für europäische Politik ein. Er fordert ein aktives Wahlrecht ab 16 Jahren sowie die Einführung eines Jugendparlaments und hebt die Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz hervor.
Politische Rahmenbedingungen in Rheinland-Pfalz
Die politische Landschaft zeigt sich auch in Rheinland-Pfalz vielfältig. Hier besteht aktuell eine Regierungskoalition aus SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Diese Koalition hat derzeit keine stabile Mehrheit, was möglicherweise zu einem Umbruch führen könnte, sollten Parteien die Fünf-Prozent-Hürde überwinden. Die Berücksichtigung von Koalitionen mit mindestens 51 Mandaten bleibt ein zentraler Punkt für die künftige Regierungsbildung, wobei auch bestehende Koalitionen und solche mit gesteigertem Interesse in Betracht gezogen werden, wie die Analyse von dawum.de zeigt.
Die bevorstehenden Wahlen im Wahlkreis 223 und die dazugehörige politische Bewegung könnten somit weitreichende Antworten auf viele gesellschaftliche Fragen liefern und die Richtung, in die sich die Politik sowohl auf Landes- als auch auf kommunaler Ebene entwickeln wird, entscheidend beeinflussen.