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Pfandflaschen-Rückgabe: So verdienen Supermärkte an Ihrem Unwissen!

Immer mehr Kunden fühlen sich beim Einkaufen unwohl wegen steigender Lebensmittelpreise. Zudem gibt es Probleme bei der Pfandrückgabe, die von vielen Discountern und Supermärkten oft abgelehnt wird. Ab Januar 2025 treten wichtige Änderungen im Pfandsystem in Kraft, die den Umgang mit Mehrwegverpackungen erleichtern sollen. Erfahren Sie, welche neuen Regelungen Händler und Verbraucher erwarten.

Viele Verbraucher spüren aktuell ein flaues Gefühl beim Einkaufen, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Lebensmittelpreise. Eine kleine finanzielle Erleichterung versprechen die Pfandbons, deren Rücknahme jedoch oft von Supermärkten und Discountern wie Aldi, Rewe und Lidl abgelehnt wird. Verbraucherschützer Tristan Jorde verweist auf weit verbreitete Missverständnisse rund um die Pfandrückgabe. Oftmals bringen Kunden Flaschen zurück, die zerdrückt oder verschmutzt sind, was eine Rücknahme zur Folge hat.

Wie derwesten.de berichtet, sind Händler verpflichtet, das Pfand zu erstatten, solange das Pfand-Logo erkennbar ist und die Pfand-Regeln eingehalten werden. Dennoch profitieren die Märkte erheblich von der Unkenntnis der Verbraucher. Schätzungen zufolge verdienen sie jährlich rund 300 Millionen Euro durch das sogenannte „Pfandschlupf“. Die Vorschriften für die Rücknahme von Pfandflaschen werden ab dem 1. Januar 2025 jedoch Grundlagen einer Reform unterliegen.

Änderungen im Pfandsystem ab 2025

Ab nächstem Jahr treten neue, gesetzliche Regeln für das Pfandsystem in Kraft. Supermärkte müssen mindestens eine Mehrwegalternative für gängige Getränkearten wie Bier, Wasser, Saft und Milch anbieten. Ziel dieser Regelung ist die Erhöhung des Anteils von Mehrwegverpackungen und die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks. Händler mit einer Verkaufsfläche von über 200 Quadratmetern sind dazu verpflichtet, alle Mehrwegverpackungen zurückzunehmen, unabhängig von Marke oder Vertriebsweg, wie discountercheck.info erläutert.

Diese Rücknahmepflicht bedeutet eine wesentliche Erleichterung für die Verbraucher und betrifft alle Mehrwegverpackungen. Kleinere Geschäfte, die weniger als 200 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, sind von dieser Rücknahmepflicht ausgenommen, wodurch ihnen mehr Spielraum für individuelle Marktbedingungen bleibt.

Verantwortung der Händler und Möglichkeiten für Sammler

Mit den neuen Richtlinien erhöht sich auch die Verantwortung der Händler bei der Rücknahme von Mehrwegverpackungen. Sie müssen sämtliche Mehrwegverpackungen annehmen, egal ob es sich um eigene Marken oder Produkte von anderen Herstellern handelt. Hinzu kommt, dass für Pfandflaschen-Sammler, die mehr als 48.384 Flaschen im Jahr sammeln, steuerliche Erfassungen erforderlich werden könnten.

Diese Verpflichtung wurde im Rahmen des neuen Verpackungsgesetzes eingeführt. Die DPG Deutsche Pfandsystem GmbH spielt eine entscheidende Rolle bei der Organisation des Pfandgeldausgleichs zwischen den Systemteilnehmern. Ihr Ziel ist es, hochwertige Verwertung und Überführung der Materialien in eine Kreislaufwirtschaft zu gewährleisten, wie auf dpg-pfandsystem.de hervorgehoben wird.

Die Reformen im Pfandsystem sind nicht nur ein Schritt in die richtige Richtung für Verbraucher, die umweltbewusst handeln möchten, sondern auch eine Reaktion der Händler auf ein zunehmend sensibles Nachfrageverhalten. Ob diese Änderungen zu einer tatsächlichen Verbesserung im Umgang mit Pfandflaschen führen, bleibt abzuwarten.

Referenz 1
www.derwesten.de
Referenz 2
discountercheck.info
Referenz 3
dpg-pfandsystem.de
Quellen gesamt
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