
Die Bosch-Gruppe steht vor herausfordernden Zeiten. Obwohl CEO Stefan Hartung eine optimistische Grundstimmung ausstrahlt, belasten die unklare politische Lage und die schwindenden Märkte für Unternehmen und Verbraucher die Geschäftsergebnisse erheblich. Der Gesamtumsatz von Bosch sank 2024 um 1% auf 90,5 Milliarden Euro, während der operative Gewinn (EBIT) um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro fiel. Diese Zahlen zeigen die Auswirkungen stagnierender Nachfrage in Schlüsselbereichen wie Automobilindustrie, Industrie- und Gebäudetechnik sowie bei Konsumgütern und Elektrowerkzeugen, ist in einem Bericht von der FAZ zu lesen.
Speziell im Automobilsektor verzeichnete Bosch einen Umsatzrückgang auf 55,9 Milliarden Euro, was eine minimal Abnahme darstellt. Die Herausforderungen, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist, sind vielfältig: Eine schwache Autokonjunktur, stockende Elektromobilität und verschärfte EU-Regulierungen setzen der gesamten Branche zu. Hartung weist darauf hin, dass diese regulatorischen Rahmenbedingungen den globalen Wettbewerb für die Autoindustrie erschweren.
Strategische Reaktionen und Arbeitsplatzabbau
Angesichts dieser Situation plant Bosch den Abbau von weltweit 7.000 Stellen, zusätzlich zu 5.500 Arbeitsplätzen, die insbesondere im Automobilsektor betroffen sind. Hartung kündigte zudem weitere Sparprogramme im Automobilgeschäft an und betonte die Notwendigkeit für eine konkurrenzfähigere EU. Trotz dieser Rückschläge strebt Bosch an, bis 2026 eine Umsatzrendite von 7% zu erreichen. Um dies zu ermöglichen, plant das Unternehmen eine gezielte Investition in zukunftsweisende Innovationen, darunter Siliziumkarbid-Halbleiter und Projekte im Bereich Künstliche Intelligenz.
Die Unternehmensgruppe sieht sich nicht nur mit internen Herausforderungen konfrontiert, sondern auch mit externen Faktoren. Die geschwächte Leistung der Weltwirtschaft und Verzögerungen im Markt für Elektromobilität tragen zur Unsicherheit bei. Der Umsatz im Maschinenbau sank um 13% auf 6,5 Milliarden Euro, während der Bereich Energie- und Gebäudetechnik um 3% auf 7,5 Milliarden Euro fiel. Einzig die Konsumgüter- und Hausgeräte-Sparte konnte sich stabilisieren, mit einem Umsatzanstieg von 2% auf 20,3 Milliarden Euro.
Blick auf die Zukunft
Für das Geschäftsjahr 2025 sieht die Bosch-Gruppe eine moderat wachsende Weltwirtschaft vor, mit einer Konjunkturprognose von 2,5%. Ziel für das kommende Jahr ist es, die Umsatz- und Ergebnissituation deutlich zu verbessern sowie die angestrebte Rendite von 7% bis 2026 zu erreichen. Bosch hat dabei einen klaren Fokus auf Innovation in Bereichen wie Elektromobilität, Wasserstoff und nachhaltige Technologien gelegt, um seine Wettbewerbsposition zu stärken.
Im Kontext der Autoindustrie wird 2025 als Schlüsseljahr angesehen. Die Branche steht unter Druck wegen verschärfter CO₂-Standards der EU, was die Hersteller und Zulieferer zusätzlich belastet. Eine aktuelle Analyse von Managerblatt warnt, dass sich die Situation für die Autozulieferer ähnlich wie während der Pandemie entwickeln könnte.
Diese anhaltenden Herausforderungen vereinen sich zu einem vielschichtigen Bild. Um den Rückgang der Margen zu bekämpfen, versuchen Hersteller, die Verkäufe von Elektroautos durch Rabatte zu steigern, was jedoch die Gewinnspannen weiter verringert. In den letzten Jahren hat die deutsche Automobilindustrie Umsatzeinbußen von etwa 25 Milliarden Euro verzeichnet und die Zahl der Beschäftigten ist um 1,5% gesunken.
Abschließend bleibt abzuwarten, wie Bosch und die gesamte Autoindustrie auf die sich verändernden Rahmenbedingungen reagieren werden. Die erforderlichen Anpassungen und Investitionen sind entscheidend, um nachhaltig im Markt bestehen zu können.