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Übertourismus: Influencer zerstören die Natur unserer Lieblingsziele!

Der Einfluss von Influencern auf den Massentourismus führt zu überfüllten Zielen und schädigt die Natur. Entdecken Sie, welche Reiseziele besonders betroffen sind und was dagegen unternommen wird.

Soziale Medien haben die Art und Weise, wie Menschen reisen, stark verändert. Besonders Influencer tragen zur Popularität bestimmter Reiseziele bei, was oft zu einer Überfüllung und potenziellen Schäden an der Natur führt. Der Begriff „Übertourismus“ beschreibt diese negativen Auswirkungen, die durch die massenhafte Vermarktung und das Teilen von Reiseerlebnissen auf Plattformen wie Instagram und Pinterest verstärkt werden, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

Eine Vielzahl von Zielen sind betroffen, darunter der Königssee in Bayern, Venedig und Santorin. Diese Orte, einst Geheimtipps oder ruhige Rückzugsorte, kämpfen nun mit den Folgen des Massentourismus. Experten warnen, dass die fortlaufende Übernutzung diese Landschaften und Kulturen unweigerlich schädigen könnte.

Betroffene Reiseziele im Detail

Der Königssee in Bayern hat sich von einem geheimen Juwel zu einem Hotspot entwickelt. Das bedeutet, dass die Natur stark geschädigt wurde, wodurch seit dem Sommer 2021 Erholungsmaßnahmen in Gang gesetzt wurden. Ein Teil des Gebiets um den Königsbachwasserfall ist bis 2026 gesperrt, um die natürlichen Ressourcen zu schützen.

In Venedig zeigt die Situation ein extremes Beispiel für das Dilemma des Übertourismus. Mit 30 Millionen Touristen jährlich bei lediglich 50.000 Einwohnern ist die Stadt überlastet. Um die Situation zu entschärfen, erhebt die Stadt seit Januar 2023 eine Eintrittsgebühr von 5 Euro für Tagesbesucher. Zudem gibt es seit 2021 Beschränkungen für Kreuzfahrtschiffe, die in die Innenstadt fahren dürfen.

Auch auf der griechischen Insel Santorin hat der Massentourismus negative Folgen. Besonders in Oia, wo unmaskierte Touristen während der Pandemie für negative Schlagzeilen sorgten, hat die Regierung mit Sperrstunden und Teilnehmerlimits reagiert, um die Situation zu kontrollieren.

  • Trolltunga, Norwegen: Ein beliebter Fotospot, der unter den langen Warteschlangen von Besuchern leidet.
  • Grand Canyon, USA: Ein Ort mit jährlich vielen Millionen Besuchern, die aufgrund ungesicherter Aussichtspunkte und starker Strömungen in Gefahr geraten.
  • Bali Swing, Indonesien: Ein weiterer Hotspot, der überfüllte Anlagen und respektloses Verhalten gegenüber der Kultur erlebt.
  • Caló des Moro, Spanien: Täglich ziehen 4.000 Besucher an die Strände, die daraufhin von 300 Aktivisten im Juni 2024 angeprangert wurden.
  • Skógafoss, Island: Ein Wasserfall, der unter den Einflüssen von Influencern leidet.
  • Hluhluwe-iMfolozi Park, Südafrika: Beliebt für Tierbeobachtungen, steht dieses Gebiet im Fokus von Initiativen wie #nogeotag.
  • Berggasthaus Aescher, Schweiz: Bekannt durch Instagram, zieht lange Schlangen an.
  • Altstadt von Dubrovnik, Kroatien: Die UNESCO-Welterbestätte leidet unter überfüllten Straßen und langen Warteschlangen.

Digitale TouristInnen erhöhen den Druck auf touristische Attraktionen weltweit. Täglich teilen sie Millionen von Urlaubsfotos, welche nicht nur das Reiseverhalten beeinflussen, sondern auch Bewertungen von Sehenswürdigkeiten auf Facebook und Blogs als Inspirationsquelle für zukünftige Reisen umfassen, wie Tourism Watch feststellt.

Die Forschung im Bereich des Tourismus hat sich zunehmend mit den Phänomenen des Online-Marketings, „Storytelling“ und deren Auswirkungen auf das Reiseverhalten beschäftigt. Studien wie die von Zeng & Gerritsen sowie Kumar zeigen auf, wie tief soziale Medien im modernen Tourismus verwurzelt sind und welche Herausforderungen damit einhergehen, insbesondere in Bezug auf nachhaltige Praktiken.

Insgesamt ist es entscheidend, das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von überfüllten Reiseorten zu schärfen und Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl Natur als auch Kultur schützen.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
eplus.uni-salzburg.at
Referenz 3
www.tourism-watch.de
Quellen gesamt
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