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Tränen und Trauer: 1.000 Menschen verabschieden Yannis in Frankfurt

Rund 1.000 Menschen nahmen in Frankfurt an einem Totengebet für einen in Aschaffenburg getöteten zweijährigen Jungen teil. Die Tragödie und die anschließende Demonstration werfen Fragen zur Zuwanderung auf.

Am 25. Januar 2025 nahmen rund 1.000 Menschen an einer Trauerfeier in einer Frankfurter Moschee für den in Aschaffenburg getöteten zweijährigen Yannis teil. Yannis, der marokkanische Wurzeln hatte, wurde bei einer Messerattacke im Park Schöntal Opfer eines mutmaßlichen Angreifers, einem 28-jährigen Afghanen, der bereits polizeibekannt war und psychische Probleme hatte. Sein Leichnam soll nach Marokko überführt werden, um dort beerdigt zu werden. Die Kosten dafür übernehmen die marokkanischen Behörden. Die Trauerfeier fand in Frankfurt statt, da die Moschee in Aschaffenburg für die große Zahl an Trauernden zu klein war. Das Totengebet wurde vom Frankfurter Islamischen Verein Tarik ben Ziad organisiert und via Instagram eingeladen.

„Wir wünschen uns Ruhe und Erleichterung für die Eltern“, war der zentrale Wunsch, der in der Einladung zur Trauerfeier zirkulierte. Während die Familie von Yannis ihren Verlust betrauerte, fand im gleichen Zeitpunkt in Aschaffenburg eine Demonstration gegen den Rechtsruck in Politik und Gesellschaft statt. An dieser nahmen laut Polizeiangaben etwa 3.000 Menschen teil. Unter ihnen war eine afghanische Schülerin, die emotional über die mutmaßliche Tat eines Landsmannes sprach und sich entschuldigte.

Der Vorfall in Aschaffenburg

Die tödliche Messerattacke ereignete sich, als der 28-Jährige, der bereits abgeschoben werden sollte, eine Gruppe von Kindern in einem Kindergarten angriff. Bei dieser Attacke wurden auch fünf andere Personen verletzt, darunter ein 41-jähriger Mann, der versuchte, das Kind zu schützen. Leider erlagen sowohl Yannis als auch der 41-Jährige ihren schweren Verletzungen. Der mutmaßliche Angreifer steht nun wegen zweifachen Mordes, zweifachen versuchtem Mordes und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Er wurde in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen, was die Debatte um sein Asylrecht und die Zuwanderungspolitik weiter anheizte.

Die Trauer um den Verlust von Yannis bleibt in Aschaffenburg spürbar. An den Orten, wo er getötet wurde, legen Menschen Blumen und Kerzen nieder, um ihre Anteilnahme zu zeigen. Für den kommenden Sonntag ist eine weitere zentrale Trauerfeier geplant, bei der auch bekannte Politiker wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet werden.

Gesellschaftliche Auswirkungen

Die Vorfälle in Aschaffenburg und die darauffolgenden Schuldzuweisungen zwischen Bayern und dem Bund haben die Zuwanderungsdebatte neu entfacht. Immer wieder wird auf die vermeintlichen Schwächen im Asylsystem hingewiesen. Die Diskussion rund um die Perspektiven für geflüchtete Kinder, wie sie auch von der Organisation Save the Children aufgebracht wird, wird hier immer relevanter. Der Fall hat viele Bürger erschüttert und zeigt die tiefen Risse in der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Migranten und Flüchtlingen.

In der Diskussion um Fehler im Sicherheitssystem und die Integration von Migranten stehen nun Fragen im Raum, die der öffentliche Diskurs und gesellschaftliche Akteure unbedingt adressieren müssen. Angesichts steigender Ängste in der Bevölkerung wird es dauern, bis eine Lösung in Sicht ist.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.hessenschau.de
Referenz 3
www.savethechildren.de
Quellen gesamt
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