
In Bayern wird zunehmend die Tradition der Haussammlungen für die Caritas und Diakonie herausgefordert. Freiwillige, die normalerweise von Tür zu Tür gehen, um Spenden zu sammeln, werden immer seltener. Laut pnp.de hat der Rückgang dieser freiwilligen Helfer mehrere Gründe. Tobias Utters, Sprecher des Caritas-Landesverbandes, führt an, dass alternative Wege zur Spendenakquise nun verstärkt in den Fokus rücken.
Die Caritas plant sowohl Briefspenden als auch Gottesdienstsammlungen. Zusätzlich werden Online-Spendenmöglichkeiten immer populärer. Daniel Wagner, Sprecher des Diakonischen Werks Bayern, bestätigt die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Freiwilligen, was die Organisationen veranlasst hat, neue Strategien zu entwickeln. Dies schließt die Verwendung von Überweisungsträgern in Gemeindebriefe ein, um die Spendenbereitschaft zu fördern.
Rückläufige Zahlen und neue Ansätze
Obwohl die Haussammlungen vereinzelt durch Konfirmandengruppen durchgeführt werden, zeigt die Statistik, dass die Zahl der Freiwilligen seit Jahren abnimmt. Einige Diözesen haben gar die traditionelle Haussammlung eingestellt. Dennoch möchten Caritas und Diakonie diese wertvolle Tradition erhalten. Jährlich ruft die Caritas im Frühjahr und Herbst zur Spendenaktion auf, wobei etwa 30% des gesamten Spendenvolumens aus diesen Haussammlungen stammen.
Die Gelder, die in den Sammlungswochen erwirtschaftet werden, kommen teilweise direkt den Gemeinden zugute; 40-50% bleiben vor Ort, der Rest geht an den Diözesanverband. Es ist erwähnenswert, dass das Erzbistum Bamberg plant, die Erlöse in einen Notlagenfonds „Pflege“ zu investieren.
Wertschätzung und soziale Einbindung
Die Kampagnen der Diakonie, die 323.625 Euro aus der Frühjahrssammlung 2022 und 393.213 Euro in 2023 verzeichnete, spiegeln den anhaltenden Bedarf an sozialen Dienstleistungen wider. Trotz der sinkenden Kirchenbindung und der Mitgliederzahlen in den großen Kirchen erfahren die freiwilligen Sammler eine hohe Wertschätzung. Berichte über Anfeindungen sind nicht bekannt.
Die Caritas und Diakonie betreiben zahlreiche soziale Einrichtungen in Bayern. Die Caritas beschäftigt 184.000 hauptamtliche Mitarbeiter, während die Diakonie rund 101.500 Menschen in Anstellung hat. Diese Zahl unterstreicht das Engagement der Organisationen in der Region und den Bedarf an weiteren Freiwilligen, die bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen.
Die Caritasverband der Erzdiözese München und Freising bietet zudem Freiwilligendienste an, die auf die Förderung sozialer Kompetenzen und Persönlichkeitsbildung ausgerichtet sind. Es stehen zwei Arten von Freiwilligendiensten zur Verfügung: das Freiwillige Soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst, die jeweils inklusiv Begleitung und Qualifizierung bereitstellen, um den Teilnehmenden ein Gefühl für gesellschaftliche Zusammenhänge zu ermöglichen und ihre berufliche Perspektive zu erweitern.
Die gegenwärtige Herausforderung, den Rückgang der Freiwilligen zu bekämpfen, zeigt die Notwendigkeit, Herangehensweisen an die Freiwilligenarbeit ständig zu überdenken. Laufende Programme wie die von der Caritas fördern aktiv das Engagement und sind entscheidend für den Fortbestand der sozialen Unterstützung in der bayerischen Gemeinschaft. Weitere Informationen zu diesen Angeboten finden Sie unter engagieren.caritas-nah-am-naechsten.de. Für weiterführende akademische Analysen siehe auch api.pageplace.de.