
Siemens AG hat die Übernahme der US-amerikanischen Firma Dotmatics, einem führenden Anbieter von Forschungs- und Entwicklungssoftware im Bereich Life Sciences, für 5,1 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben. Der Deal wurde am 2. April 2025 in Boston angekündigt und ist eine bedeutende strategische Entscheidung für Siemens, um seine Position im wachsenden Markt der KI-gestützten Softwarelösungen zu stärken. Dotmatics wird derzeit von dem Investor Insight Partners verkauft.
Mit der Übernahme zielt Siemens darauf ab, ein weltweit führendes Portfolio für KI-gestütztes Product-Lifecycle-Management (PLM) im Bereich Life Sciences zu kreieren. Roland Busch, der Vorstandsvorsitzende von Siemens, hebt hervor, dass die Akquisition die Verbindung von Forschung, Entwicklung und Produktion nahtlos verbessert, was letztendlich die Marktstellung von Siemens in der Industriesoftware stärkt.
Synergien und Marktchancen
Im Geschäftsjahr 2025 wird Dotmatics voraussichtlich über 300 Millionen US-Dollar Umsatz sowie eine EBITDA-Marge von über 40 Prozent erzielen. Siemens erwartet mittelfristige Umsatzsynergien von etwa 100 Millionen US-Dollar pro Jahr, die langfristig auf mehr als 500 Millionen US-Dollar steigen sollen. Diese Akquisition erweitert den adressierbaren Gesamtmarkt für Siemens‘ Industriesoftware um 11 Milliarden US-Dollar.
Die Kombination der R&D-Software von Dotmatics und der KI-gestützten Digital Twin-Technologien von Siemens wird als strategischer Vorteil gesehen, um Wissenschaftler mit fortschrittlichen Softwarelösungen für Zusammenarbeit und Datenkontextualisierung zu unterstützen. Dotmatics hat über 2 Millionen Wissenschaftler in mehr als 180 Ländern als Kunden und wird durch die Ressourcen und das globale Netzwerk von Siemens erheblich profitieren.
Finanzielle Aspekte der Übernahme
Die Finanzierung des Erwerbs erfolgt größtenteils durch den Verkauf von Anteilen an börsennotierten Unternehmen, darunter Siemens Healthineers. Ralf Thomas, der Finanzvorstand von Siemens, betont die beneidenswerte Position des Unternehmens, um diese Akquisition zu finanzieren. Der Aktienkurs von Siemens stieg um ein viertel Prozent auf der Handelsplattform Tradegate, während die Papiere von Siemens Healthineers und Siemens Energy leicht nachgaben.
Thomas Swalla, der CEO von Dotmatics, äußerte sich begeistert über die Akquisition und sieht sie als Bestätigung des Wachstums und der Führungsposition von Dotmatics im Bereich wissenschaftlicher Software. Die Transaktion unterliegt den üblichen regulatorischen Genehmigungen und Abschlussbedingungen, wobei Evercore als Finanzberater und Willkie Farr & Gallagher LLP als Rechtsberater von Dotmatics fungieren.
Mit dieser Akquisition unterstreicht Siemens seine Ambitionen, seine KI-gestützten Softwarelösungen im Life Sciences-Sektor weiter auszubauen, und plant bereits den Abschluss der Transaktion in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2026.