
Der fränkische Automobilzulieferer Schaeffler hat am 26. März 2025 erfolgreich Anleihen im Wert von 1,15 Milliarden Euro platziert. Laut inFranken stieß die Platzierung auf hohe Nachfrage von internationalen Investoren. Die Anleihen sind in zwei Tranchen unterteilt: Die erste Tranche umfasst 550 Millionen Euro zu 4,250 % Zinsen, fällig am 1. April 2028, während die zweite Tranche 600 Millionen Euro zu 5,375 % Zinsen, fällig am 1. April 2031, beinhaltet.
Die Erlöse aus dieser Emission sollen für allgemeine Unternehmens- und Finanzierungszwecke verwendet werden. Claus Bauer, Vorstand für Finanzen und IT, betont die gesicherte Finanzierung des Unternehmens, insbesondere nach dem Zusammenschluss mit Vitesco. Diese Anleiheplatzierung erfolgt in einem herausfordernden Umfeld für die Automobilzuliefererbranche. Insbesondere Schaeffler sieht sich aufgrund des angekündigten Abbaus von 700 Stellen in Schweinfurt Herausforderungen gegenüber, plant jedoch gleichzeitig Investitionen in den Ausbau seiner Standorte, einschließlich eines neuen Technologiezentrums in Bühl.
Regulierte Marktanmeldung und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Anleihen werden am regulierten Markt der Luxemburger Wertpapierbörse notiert. Schaeffler hebt hervor, dass diese Veröffentlichung kein Angebot zum Verkauf oder eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren darstellt. Die Wertpapiere sind nicht nach dem U.S. Securities Act von 1933 registriert, und der Verkauf in den USA ist untersagt. Zudem richtet sich die Mitteilung im Vereinigten Königreich ausschließlich an professionelle Investoren und geeignete Gegenparteien.
Herausforderungen der Zuliefererindustrie
Die Branche steht vor erheblichen Herausforderungen, wie eine aktuelle Studie von Oliver Wyman und dem VDA zeigt. Laut VDA sind die Kreditvergabe-Kriterien strenger geworden und die Zinssätze gestiegen. Dies führt zu einer existenziellen Bedrohung für viele Zulieferer, wobei 66 % der befragten Unternehmen von erschwertem Zugang zu Bankfinanzierungen in den letzten drei Jahren berichten. Die Studie zeigt, dass 80 % der Zulieferer eine verschlechterte Stimmung im Unternehmen im vergangenen Jahr festgestellt haben.
Besonders kleinere Zulieferer, die bereits mit hohen Verschuldungsgraden kämpfen, sind betroffen. 88 % klagen über höhere Kreditkosten, während 49 % umfangreichere Sicherheiten und 45 % strengere Vertragsbedingungen berichten. In diesem schwierigen finanziellen Umfeld sind politische Unterstützung und Empfehlungen zur Optimierung der Finanzierungsstrukturen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Zuliefererindustrie.