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Schüler stärken Demokratie: Rassismus-Reden an der Johann-Rieder-Realschule!

Schüler der Johann-Rieder-Realschule in Rosenheim präsentieren Vorträge über Demokratie, Rassismus und Diversität, um das politische Bewusstsein zu stärken und aktive Teilhabe zu fördern.

In Rosenheim engagieren sich Schüler der Johann-Rieder-Realschule aktiv für Demokratie und gegen Rassismus. Daniel Mino, 15 Jahre alt und ursprünglich aus Italien, hat selbst Rassismus erlebt, insbesondere im Fußball. Gemeinsam mit seinen Klassenkameraden gestaltet er eine Vortragsreihe, die sich über drei Tage erstreckt und Themen wie Falschnachrichten sowie die Unterschiede zwischen präsidentieller und parlamentarischer Demokratie behandelt. Mino und seine Mitschüler halten 20-minütige Vorträge, die sich nicht nur mit theoretischen Aspekten der Demokratie, sondern auch mit der Politik im Alltag und der Gestaltung von Schulregeln befassen. Besonders hervorzuheben ist die Projektgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, deren Ziele unter den Schülern und der Schulleitung, Sibylle Daxlberger, vertreten werden.

Oberbürgermeister Andreas März nimmt aktiv an der Vortragsreihe teil und betont die Bedeutung des Mitspracherechts für Jugendliche. In diesem Kontext äußern die Schüler ihre Besorgnis über politische Entwicklungen der letzten Jahre, die insbesondere seit der Wahl von Donald Trump in den USA zugenommen haben. Anton Wimmer, ebenfalls 15, kritisiert die aggressive Rhetorik zwischen den Parteien und wünscht sich mehr Sachlichkeit in politischen Diskussionen.

Demokratiebildung als Schlüssel zur Prävention

Die Vorträge sind Teil einer größeren Initiative zur Demokratiebildung, die auch über die Schule hinaus wirkt. Im Jahr 2024 endete die fünfjährige Förderphase des Programms „Demokratie leben!“ und des Kompetenznetzwerks „Demokratiebildung im Jugendalter“. Bei der Abschlussveranstaltung am 19. November 2024 erkannten die Teilnehmer die Nachhaltigkeit und die wertvollen Ergebnisse der Demokratiemodelle. Partnerorganisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik und die DKJS unterstützen solche Bildungsinitiativen, um Räume zu schaffen, in denen Kinder und Jugendliche Gleichwertigkeit erfahren können, wie schule-ohne-rassismus.org berichtet.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Demokratiebildung ist der Klassenrat, der als effektives Mittel zur Gewaltprävention gilt. Hier lernen Schüler:innen, aktiv ihre Meinungen einzubringen, Kompromisse zu schließen und demokratische Entscheidungsprozesse zu praktizieren. Die Schulsozialarbeiter:innen unterstützen diesen Prozess, indem sie eine Atmosphäre schaffen, die von Respekt und Offenheit geprägt ist. Dieser Ansatz, beschrieben auf gewaltinfo.at, fördert nicht nur das Verständnis für demokratische Werte, sondern auch die sogenannten Demokratiekompetenzen, die entscheidend für eine gewaltfreie und respektvolle Gesellschaft sind.

Zusätzlich zu diesen inhaltlichen Angeboten gestalten Schüler Plakate, Filme und Theaterstücke, um den Wert der Demokratie anschaulich zu vermitteln. Lucius Schumacher, ebenfalls 15 Jahre, äußert den Wunsch nach einer Beruhigung der politischen Stimmung und fordert mehr Unterstützung untereinander. Diese Schülerprojekte sind nicht nur Ausdruck ihres Engagements, sondern zeigen auch, wie wichtig ihnen die eigene Rolle innerhalb der Gesellschaft ist.

In einer Zeit, in der das Vertrauen in demokratische Institutionen zu schwinden droht, ist die aktive Beteiligung junger Menschen an der Diskussion und Gestaltung von Demokratie dringlicher denn je. Die Johann-Rieder-Realschule bietet mit ihren Veranstaltungen und Projekten ein wertvolles Beispiel, wie Demokratiebildung konkret in die Praxis umgesetzt werden kann und wie wichtig nachhaltige Bildungsinitiativen für die zukünftige Gesellschaft sind.

Referenz 1
www.rosenheim24.de
Referenz 2
www.schule-ohne-rassismus.org
Referenz 3
www.gewaltinfo.at
Quellen gesamt
Web: 18Social: 35Foren: 31