
Das Projekt des Brenner-Nordzulaufs, das den Brenner-Basistunnel mit dem deutschen Schienennetz verbinden soll, steht derzeit im Fokus regionaler Politik. CSU und Freie Wähler haben einen gemeinsamen Antrag im Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags eingebracht, um sicherzustellen, dass regionale Belange in den Planungen maximal berücksichtigt werden. Das Ziel des Antrags ist ein geringer Flächenverbrauch und vor allem die Berücksichtigung der Anrainerinteressen, wie rosenheim24.de berichtet.
Der CSU-Politiker Thomas Huber fordert, dass die sogenannte Bürgertrasse, auch „Türkise Trasse“ genannt, dem Bundestag vorgelegt werden muss. Zudem wird ein umfassender Lärmschutz nach Neubaustandard im Bereich der Bestandsstrecke gefordert. Kritik an der aktuellen Planungsvariante äußert der CSU-Abgeordnete Daniel Artmann, der eine Minimierung des Flächenbedarfs anstrebt. Naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen sollen keine landwirtschaftlich genutzten Flächen beanspruchen.
Regionale Anforderungen und Forderungen
Der Landkreis Rosenheim hat klare Kernforderungen formuliert, die von der Staatsregierung und der Deutschen Bahn AG ernst genommen werden sollen. Dazu gehört ein Nachweis für die Notwendigkeit einer Neubaustrecke für den Brenner-Nordzulauf; ohne diesen Nachweis soll das Projekt aufgegeben werden. Lärmschutzmaßnahmen an der Bestandsstrecke müssen sofort angegangen werden, um den Neubaustandard zu erreichen, so landkreis-rosenheim.de.
Zusätzlich fordert der Landkreis den barrierefreien Ausbau aller Bahnhöfe und Haltestellen sowie die Einführung eines Halbstundentakts im Schienenpersonennahverkehr nach München, Salzburg und Kufstein. Auch die Elektrifizierung der bestehenden Strecke Rosenheim-Mühldorf-Landshut ist Teil der Forderungen. Der Landkreis setzt sich dafür ein, dass Flächenverbrauch für Baustelleneinrichtungen und Zwischenlagerungen auf ein Minimum reduziert wird, und es sollen bereits 2016 getroffene Zusagen zum überobligatorischen Lärmschutz umgesetzt werden.
Technische Aspekte und zukünftige Herausforderungen
Ein weiterer Punkt ist die Diskussion um die Errichtung einer Innunterquerung nördlich von Rosenheim. Die Trasse sollte möglichst in Tunneln und Trogbauwerken geführt werden, um die Landschaft und die Landwirtschaft nicht zu beeinträchtigen. Die geplante neue Unterinntalbahn ist mit dem modernen Zugsicherungssystem ETCS Level 2 ausgestattet, welches Geschwindigkeiten von über 160 km/h ermöglicht und die Sicherheit im grenzüberschreitenden Verkehr gewährleistet, wie brennerbahn.eu erklärt.
Um den Kommunen in der Region entgegenzukommen, verlangen die Verantwortlichen, dass Probleme der Blockabfertigung im Inntal bis zum Baubeginn gelöst werden. Die Möglichkeit, dass Blockabfertigungen während der Bauphase stattfinden, wird als nicht akzeptabel erachtet. Ferner werden Lösungen zur Minimierung der Überholbahnhofslängen und zur Verlegung von Verknüpfungsstellen geprüft, um bestehende Bahnstrecken zu erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Politik in Rosenheim entschlossen ist, die Interessen der Region beim Brenner-Nordzulauf bestmöglich zu vertreten. Es wird ein flexibles Vorgehen gefordert, das sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte berücksichtigt, um die Anwohner zu entlasten und die Region zukunftsfähig zu gestalten.